Familienessen, Familie

Können Babys auch schon ab dem 3. Monat Babybrei essen?

Die kurze Antwort ist: Nein. Im Artikel erkläre ich, warum Babys vor Beginn des 5. Monats noch keine Beikost essen können. Es gibt sinnvolle Gründe, warum keine Babynahrung ab dem 3. Monat angeboten wird.

Inhaltsverzeichnis

War­um El­tern vor Be­ginn des 5. Mo­nats mit der Bei­kost star­ten möch­ten

Ein häufiger Grund ist, dass es Experten – darunter leider auch Kinderärzte – gibt, die den Eltern raten, so früh wie möglich mit der Beikost zu starten, um Allergien vorzubeugen.

Weitere Gründe für Eltern möglichst früh mit der Beikost beginnen zu wollen, sind Probleme mit dem Stillen und die Angst davor, das Baby könnte nicht satt werden.

Und auch, wenn die Gewichtsentwicklung des Babys nicht optimal ist, möchten Eltern manchmal gerne früh mit der Beikost starten, weil sie sich erhoffen, dass ihr Baby dann besser zunimmt.

Leider ist die eine frühe Beikosteinführung für keines dieser Probleme eine Lösung. Warum erkläre ich Ihnen noch.

Manchmal werden die Angaben auf den Gläschen auch falsch verstanden. Inzwischen steht auf den meisten Brei-Gläschen geeignet „ab dem 5. Monat“ oder „nach dem 4. Monat“ ab und zu sieht man aber auch noch „ab dem 4. Monat“. Alle drei Varianten meinen: Wenn das Baby den 4. Monat vollendet hat, also, wenn der 5. Lebensmonat beginnt.

Leider wird auf den Gläschen auch meist das Wörtchen „frühestens“ und die Informationen, dass die Beikostreifezeichen den Ausschlag geben und nicht das Alter des Babys, unterschlagen.

Ein möglicher Grund dafür ist: Je früher der Kunde Gläschen kauft, desto länger kann an ihm verdient werden.

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Wa­rum ein be­son­ders frü­her Bei­kost­start Aller­gien nicht bes­ser vor­beugt

Wenn Experten zu einem frühen Beikoststart raten, um Allergien vorzubeugen handelt sich teilweise einfach um ein Missverständnis.

Es ist richtig, dass der Beikosteinführung eine allergievorbeugende Wirkung zugeschrieben wird. Falsch ist aber die Annahme, dass die allergievorbeugende Wirkung dann eintritt, wenn möglichst früh mit der Beikost begonnen wird.

Um Allergien bestmöglich vorzubeugen, ist es wichtig, bei Beikostreife mit der Beikost zu beginnen und gleichzeitig weiter zu stillen. Diese Kombination beugt Allergien vor.

Ein Säugling ist dann Reif für die Beikost, wenn es die Beikostreifezeichen zeigt, was normalerweise frühestens mit Beginn des 5. Monats und spätestens mit Beginn des 7. Monats der Fall ist. Deshalb wird empfohlen in diesem Zeitraum, sobald das Baby bereit für die Beikost ist, mit Brei zu starten.

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Wa­rum Babys von Bei­kost nicht bes­ser satt wer­den

Viele Eltern haben die Hoffnung, Ihr Kind würde von der Beikost besser satt werden als von Muttermilch und vielleicht nachts sogar besser schlafen.

Leider muss ich Sie enttäuschen: Das ist nicht der Fall.

Babys können anfangs oft nur sehr kleine Mengen Brei essen. Außerdem dauert die Einführung normalerweise mindestens 3 Monate und es werden lediglich 3 Milchmahlzeiten durch Brei ergänzt. Die Milch ist also auch während der Beikosteinführung immer noch Hauptnahrungsquelle.

Hinzu kommt, dass die Beikost mit reinem Gemüsebrei begonnen wird. Dieser Gemüsebrei hat weniger Kalorien als Muttermilch oder Säuglingsmilch und sättigt daher nicht besser. Aber auch, wenn Fleisch dazu kommt, ist der Kaloriengehalt nicht höher als der der Milch.

100 g Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei haben ca. 65 kcal, wenn er ausreichend Öl enthält, vielleicht etwas mehr. 100 ml Muttermilch oder Säuglingsmilch haben ca. 66 kcal.

Wenn Sie nicht mehr stillen möchten oder können, ist die Beikosteinführung also keine Alternative. Babys sind bis zum 1. Geburtstag Säuglinge und sollten Muttermilch oder Säuglingsmilch bekommen.

Wenn ein Baby häufig gestillt werden möchte, heißt das übrigens noch lange nicht, dass es nicht satt wird. Beim Stillen gilt: Die Nachfrage bestimmt das Angebot. Das heißt, Ihr Baby muss öfter trinken, damit sich die Milchmenge erhöht. Das funktioniert dann in der Regel auch sehr gut, so dass Ihr Baby problemlos satt wird. Die meiste Milch wird während der Mahlzeit produziert, nur eine kleine Menge wird in der Brust „gespeichert“.

Wa­rum Babys von Bei­kost nicht bes­ser zu­neh­men

Auch hier sind die Gründe wie im vorhergehenden Absatz beschrieben, dass

  • Babys anfangs nur sehr kleine Mengen Brei essen
  • Babybrei weniger oder nicht mehr Kalorien als Muttermilch oder Säuglingsmilch hat

Was passiert, wenn Babys zu früh Bei­kost be­kom­men?

Der Zungenstreckreflex verhindert normalerweise, dass Baby für sie noch ungeeignete Lebensmittel essen. Das Baby schiebt Löffel und Brei mit der Zunge wieder aus dem Mund und kann den Brei nicht schlucken.

Würde Ihr Kind es trotzdem irgendwie schaffen Brei zu schlucken, würde es davon Verdauungsprobleme bekommen.

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Fazit

Babys können mit 3 Monaten noch keine Beikost essen. Die Verdauung ist nicht bereit dafür und es ist aufgrund des Zungenstreckreflexes auch so gut wie unmöglich Babys in diesem Alter Brei zu füttern.

Babys sind frühestens nach der Vollendung des 4. Monats bereit für Beikost und zwar dann, wenn sie die Beikostreifezeichen zeigen. Viele Babys zeigen diese Reifezeichen aber erst im 6. oder 7. Monat.

Lassen Sie sich und Ihrem Baby also noch Zeit. Diese Zeit können Sie nutzen, um sich gut auf die Beikosteinführung vorzubereiten. Ich habe alle wichtigen Empfehlungen und viele Praxistipps in meinen Praxis-Workbook Einfach Beikost einführen mit nur 3 Rezepten für Sie zusammengestellt. Werfen Sie gerne einen Blick ins Buch.

Häu­fig gestellte Fra­gen

Ein 2 Monate altes Baby darf ausschließlich Muttermilch oder Säuglingsmilchnahrung bekommen. Alle anderen Lebensmittel können Babys in diesem Alter noch nicht verdauen. Normalerweise verhindert der Zungenstreckreflex ganz gezielt, dass Ihr Baby Brei überhaupt schlucken kann. Es schiebt den Brei mit der Zunge einfach wieder aus dem Mund.

Welche Babymilch die Richtige ist, erfahren Sie in meinem separaten Artikel zu diesem Thema.

Ein Baby mit 3 Monaten kann ausschließlich Muttermilch oder Säuglingsmilchnahrung bekommen. Alle anderen Lebensmittel können Babys in diesem Alter noch nicht verdauen. Normalerweise verhindert der Zungenstreckreflex ganz gezielt, dass Ihr Baby Brei überhaupt schlucken kann. Es schiebt den Brei mit der Zunge einfach wieder aus dem Mund.

Welche Babynahrung die Richtige ist, erfahren Sie in meinem separaten Artikel zu diesem Thema.

Nein, das ist zu früh. Die Verdauung ist noch nicht so weit, dass Sie feste Nahrung verarbeiten kann. Daher sollten Babys bis mindestens zum Ende des 4. Monats nur Muttermilch oder Säuglingsmilch bekommen.

Den Ablauf der Beikosteinführung im Überblick und die Breirezepte finden Sie in meinem Beikost-Guide, den Sie sich für 0 € herunterladen können.

Bevor Ihr Baby den 4. Monat vollendet hat, sollte es noch keinen Brei bekommen, weil die Verdauung noch nicht ausreichend entwickelt ist, um feste Lebensmittel zu verarbeiten. Außerdem kann es passieren, dass es unmöglich ist, Ihrem Baby überhaupt Brei zu füttern, da es alles mit der Zunge wieder herausschiebt, weil der Zungenstreckreflex in diesem Alter verhindern soll, dass das Baby feste Nahrung oder auch kleines Spielzeug versehentlich verschluckt.

Den Ablauf der Beikosteinführung im Überblick und die Breirezepte finden Sie in meinem Beikost-Guide, den Sie sich für 0 € herunterladen können.

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Hallo, ich bin Barbara Eder.

Als Ernährungsberaterin bin ich auf Schwangere und Kinder spezialisiert. Mein umfangreiches Expertenwissen und meine Erfahrung aus der ehrenamtlichen Unterstützung von Familien mit Neugeborenen im ersten Lebensjahr - seit 2014 - teile ich in meinen Blogartikeln, in meinem Newsletter und natürlich in meinen Produkten.
Mein Ziel ist es, möglichst vielen Kindern gleich von Anfang an einen guten Start mit einer gesunden Ernährung zu verschaffen, die einfach ist und schmeckt. Wichtig ist mir dabei, dass der Ernährungsalltag in den Familien unbeschwert und stressfrei bleibt und die besten Grundlagen für das Erwachsenenalter gelegt werden.

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