Und nach der Beikost? Das dürfen Babys mit 9, 10 und 11 Monaten essen
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In der Beikostzeit fragen sich viele Eltern irgendwann, wie es jetzt mit der Ernährung Ihres Babys eigentlich weiter geht. Was bekommt ein Baby zu essen, wenn es älter wird? Wann kommt das Frühstück dazu? Im Artikel erfahren Sie wie es weiter geht und warum das Alter des Babys nicht das richtige Kriterium für seine weitere Ernährung ist.
Inhaltsverzeichnis
Was Babys mit 9, 10 oder 11 Monaten essen können, hängt nicht vom Alter ab
Leider werden Ernährungsempfehlungen noch immer häufig an Altersangaben gekoppelt. Das ist aber nicht sinnvoll, weil sich Kinder sehr unterschiedlich entwickeln.
Sicher wissen Sie, dass es Babys gibt, die mit 9 Monaten laufen können und andere, die das erst mit über einem Jahr beherrschen.
Bei der Ernährung ist es genauso. Was ein Baby mit 9 Monaten bereits essen kann, ist für ein anderes mit 10 Monaten noch lange nicht geeignet. Sie sollten sich daher nicht am Alter, sondern an der Entwicklung Ihres Kindes orientieren.
Irgendwann zwischen dem Beginn des 10. und 12. Monats können Sie von der Beikost zum Familienessen übergehen. Aus 3 Breimahlzeiten pro Tag werden 3 Hauptmahlzeiten und vormittags und nachmittags eine Zwischenmahlzeit.
Babys können schon viel von dem essen, was auch der Rest der Familie isst. Babys mit 9, 10 oder 11 Monaten sollten aber max. 200 ml Kuhmilch pro Tag und noch keinen Honig und kein Salz bekommen. Außerdem dürfen sie – genau wie Kleinkinder (ab 1 Jahr) – noch keine der folgenden Lebensmittel essen
- Zu viel von bestimmten Gewürzen
- Rohe tierische Lebensmittel
- Rohe Lebensmittel, die Krankheitserreger enthalten könnten
- Lebensmittel mit zu hohem Solanin-Gehalt
- Stark verarbeitete Lebensmittel
- Kleine, harte Lebensmittel – solange das Gebiss noch nicht vollständig ist
- Gemüse mit hohem Nitratgehalt – Nitratempfindlichkeit von Kindern nimmt ab 1 Jahr ab
- Unsachgemäß gelagerte oder zubereitete Lebensmittel
Beispiele und Details finden Sie in meinem Lebensmittel-Check für kleine Kinder, den Sie sich für 0 € als PDF herunterladen können.
Der genaue Zeitpunkt hängt davon ab, wann Ihr Baby Interesse daran zeigt, was der Rest der Familie isst und wie gut es mit stückigem Essen zurechtkommt.
Manche Kinder verweigern in diesem Alter sogar regelrecht den Brei, obwohl sie noch nicht gut mit der Familienkost klar kommen. Meistens trinken sie in dieser Zeit dann wieder mehr Milch und oft kommt das Interesse am Babybrei nach einiger Zeit wieder zurück…. oder es klappt irgendwann besser mit dem stückigen Essen.
Manche Babys kommen schon sehr früh, auch ohne oder mit wenig Zähnen mit stückigen Lebensmitteln zurecht. Manche schon in der Beikostzeit. Andere brauchen dafür deutlich länger. Sie kommen erst gegen Ende des ersten Lebensjahres mit stückigem Essen klar.
Spätestens jetzt wollen viele Kinder selbst essen und nicht mehr gefüttert werden. Jaaaa, das ist eine riesige Sauerei! Aber es gehört einfach dazu. Gegessen wird natürlich mit den Händen, das Essen mit Besteck kommt erst viel später. Sorry, wenn ich Sie da vielleicht grade enttäuschen muss :-).
Einige Kinder verschmähen aber auch lange Zeit sowohl Brei als auch Fingerfood und wollen ausschließlich gestillt werden oder die Flasche bekommen. Ein Teil sogar noch nach dem 1. Geburtstag. Die Flasche sollten Sie ab dem 1. Geburtstag abgewöhnen, um Karies und Zahnfehlstellungen zu vermeiden. Stillen können Sie solange Sie und Ihr Baby es möchten.
Bevorzugt Ihr Baby Milchmahlzeiten ist das völlig in Ordnung, denn Babys sind bis zum 1. Geburtstag Säuglinge und sollten Milchmahlzeiten ganz nach ihrem Bedarf bekommen, auch neben Beikost und Familienessen.
Lebensmittel-Check für kleine Kinder
Was kleine Kinder (1. bis 5. Geburtstag) noch nicht essen dürfen für 0 € als PDF herunterladen.
Sie können hier je nach Tagesform oder auch Mahlzeit ganz flexibel zwischen Milch, Beikost und Familienessen wechseln.
Hier ein Beispiel:
- Frühstück = Milchmahlzeit
- Vormittags-Zwischenmahlzeit = Fingerfood
- Mittagessen = Nudeln mit Gemüsesoße
- Nachmittags-Zwischenmahlzeit = Milchmahlzeit
- Abendessen = Abendbrei (Milch-Getreide-Brei)
Kochen Sie ein Gericht, das für Ihr Baby noch nicht geeignet ist, kann es stattdessen jederzeit Milch oder Babybrei bekommen. Gleiches gilt, wenn Ihr Baby an manchen Tagen oder zu manchen Uhrzeiten kein Interesse an stückigem Essen. Das ist oft der Fall, wenn Babys schon müde sind, kränkeln oder zahnen.
Statt direkt zum Familienessen überzugehen können Sie im ersten Schritt auch einfach den Brei weniger fein pürieren. Es gibt allerdings Kinder die das üüüüberhaupt nicht leiden können. Brei MUSS in ihrer Welt fein püriert sein, alles andere ist eine echte Zumutung. Sie kommen mit Fingerfood meistens besser zurecht, weil hier von vornherein klar ist, dass das wohl stückig sein wird.
In der Grafik sehen Sie beispielhaft verschiedene Varianten für den Übergang zur Familienkost. Sie können die Umstellung aber völlig individuell gestalten.
Was Babys mit 9 oder 10 Monaten essen können
Im ersten Absatz habe ich bereits erklärt, warum es sehr unterschiedlich sein kann, was Baby mit 9 Monaten essen können.
Babys, die Interesse am Familienessen zeigen, können bereits mit 9 Monaten am Frühstück, Mittagessen und Abendessen der Familie teilnehmen und als Snack Fingerfood bekommen.
Hier ein Beispiel:
- Frühstück = Porridge
- Vormittags-Snack = gegartes Gemüse
- Mittagessen = Lachs mit Ofengemüse
- Nachmittags-Snack = Obst als Fingerfood
- Abendessen = Grießschnitten
Bei einem Baby, das sehr wenig Interesse an Beikost und Familienessen hat, kann es dagegen so aussehen.
- Frühstück = Milchmahlzeit
- Vormittags-Snack = Milchmahlzeit
- Mittagessen = Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei
- Nachmittags-Snack = Milchmahlzeit
- Abendessen = Milch-Getreide-Brei
Manche Kinder brauchen in diesem Alter nachts auch keine Milch mehr. Mehr Informationen finden Sie in meinem Artikel Wie lange brauchen Babys (nachts) Milch und ab wann keine mehr?
Rezepte fürs Frühstück finden Sie in meinem Artikel 7 supereinfache Frühstücksideen für Babys mit 9, 10 und 11 Monaten (ohne Milch und Salz)
Wenn Sie sich ganz konkrete und alltagstaugliche Praxistipps für die Umstellung von der Beikost aufs Familienessen wünschen, finden Sie jede Menge in meinem Praxis-Workbook:
Praxis-Workbook Kleinkind isst mit, wie mach ich das?
Alltagstauglich von der Beikost aufs Familienessen umstellen. Ab Beginn des 10. Monats.
Was Babys mit 11 Monaten essen können
Auch hier sind die Möglichkeiten sehr unterschiedlich, abhängig davon, wie sich hier Baby entwickelt. Viele Babys essen 3 Brei- oder Familienmahlzeiten pro Tag und bekommen ansonsten Mutter- oder Säuglingsmilch.
Einige verschmähen auch in diesem Alter jegliche feste Nahrung und bestehen auf ihre Milch. Das ist häufiger bei Stillkindern als bei Flaschenkindern der Fall.
Das Stillen und auch Flasche trinken dient nicht nur der Nahrungsaufnahme, sondern ist auch eine Beruhigungsmethode und kann in diesem Alter bereits zu einer geliebten Gewohnheit geworden sein.
Mehr zum Thema dazu, wie Sie das Stillen oder die Flasche abgewöhnen können, lesen Sie meinem Artikel Wie lange brauchen Babys (nachts) Milch und ab wann keine mehr?.
Ab einem Jahr sind Babys Kleinkinder und sehr viele essen am Familientisch mit.
Fazit
Zwischen dem Beginn des 10. und 12. Monats kann auf das Familienessen umgestellt werden. In der Übergangszeit können Sie sehr flexibel zwischen Brei, Milch und Familienessen wechseln.
Babys können schon viel von dem essen, was auch der Rest der Familie isst. Babys mit 9, 10 oder 11 Monaten sollten aber max. 200 ml Kuhmilch pro Tag und noch keinen Honig und kein Salz bekommen. Außerdem dürfen sie – genau wie Kleinkinder (ab 1 Jahr) – noch keine der folgenden Lebensmittel essen
- Zu viel von bestimmten Gewürzen
- Rohe tierische Lebensmittel
- Rohe Lebensmittel, die Krankheitserreger enthalten könnten
- Lebensmittel mit zu hohem Solanin-Gehalt
- Stark verarbeitete Lebensmittel
- Kleine, harte Lebensmittel – solange das Gebiss noch nicht vollständig ist
- Gemüse mit hohem Nitratgehalt – Nitratempfindlichkeit von Kindern nimmt ab 1 Jahr ab
- Unsachgemäß gelagerte oder zubereitete Lebensmittel
Beispiele und Details finden Sie in meinem Lebensmittel-Check für kleine Kinder, den Sie sich für 0 € als PDF herunterladen können.
Für Kinder, die besonders an den Milchmahlzeiten hängen, sind diese häufig zu einer geliebten Gewohnheit geworden. Gewohnheiten kann man ändern, aber nur mit viel Geduld und Schritt für Schritt.
Häufig gestellte Fragen
Mit Beginn des 10. Monats können Babys bereits ganz oder teilweise am Familienessen teilnehmen. Gut als Fingerfood geeignet sind gegarte/r Karotten, Kürbis, Pastinake, Zucchini, Kartoffel oder Apfel, Birne, Pfirsich.
Ab Beginn des 10. Monats kann Ihr Baby Muttermilch oder Säuglingsmilch ergänzt durch Brei oder einzelnen Komponenten aus dem Familienessen als Fingerfood bekommen. Da Babys in diesem Alter noch kein Salz und max. 200 ml Kuhmilch oder eine verhältnismäßig kleinere Menge Joghurt pro Tag bekommen sollten, sind Brot und andere Milchprodukte noch nicht geeignet.
Bis zum 1. Geburtstag sollten Babys zusätzlich Muttermilch oder Säuglingsmilch nach Bedarf bekommen. Nach dem 1. Geburtstag sollte die Flasche zur Vermeidung von Karies und Zahnfehlstellungen abgewöhnt werden. Wenn Sie stillen, können Sie weiter stillen solange Sie und das Kind es möchten.
Mehr Informationen dazu, wie lange Babys Milch brauchen, finden Sie in meinem separaten Artikel.
Für ein 9, 10 oder 11 Monate altes Baby können Sie Brei kochen oder auch es auch schon ganz oder teilweise an den Familienmahlzeiten teilnehmen lassen. Außerdem bekommt es weiterhin Muttermilch oder Säuglingsmilch.
Babys mit 9, 10 oder 11 Monaten sollten noch nicht mehr als 200 ml Kuhmilch pro Tag und noch keinen Honig und kein Salz bekommen. Außerdem dürfen sie – genau wie Kleinkinder (ab 1 Jahr) – noch keine der folgenden Lebensmittel essen
- Zu viel von bestimmten Gewürzen
- Rohe tierische Lebensmittel
- Rohe Lebensmittel, die Krankheitserreger enthalten könnten
- Lebensmittel mit zu hohem Solanin-Gehalt
- Stark verarbeitete Lebensmittel
- Kleine, harte Lebensmittel – solange das Gebiss noch nicht vollständig ist
- Gemüse mit hohem Nitratgehalt – Nitratempfindlichkeit von Kindern nimmt ab 1 Jahr ab
- Unsachgemäß gelagerte oder zubereitete Lebensmittel
Beispiele und Details finden Sie in meinem Lebensmittel-Check für kleine Kinder, den Sie sich für 0 € als PDF herunterladen können.
Mit 9, 10 oder 11 Monaten kann Ihr Baby entweder 3 Breimahlzeiten pro Tag bekommen oder auch schon an den normalen Familienmahlzeiten teilnehmen. Kinder, die am Familienessen teilnehmen, brauchen in diesem Alter meistens 5 Mahlzeiten – 3 Haupt- und 2 Zwischenmahlzeiten. Außerdem bekommt es so viele Milchmahlzeiten, wie es möchte.
Ab Beginn des 10. Monats können Babys bereits am gemeinsamen Frühstück teilnehmen, aber auch noch Muttermilch oder Säuglingsmilch zum Frühstück bekommen. Nimmt Ihr Kind bereits am gemeinsamen Frühstück teil, sind Obst und Getreideflocken gut geeignet z. B. als Porridge. Da Babys in diesem Alter noch kein Salz und max. 200 ml Kuhmilch oder eine verhältnismäßig kleinere Menge Joghurt pro Tag bekommen sollten, sind Brot und andere Milchprodukte noch nicht geeignet.
Ab Beginn des 10. Monats kann Ihr Baby weiter Brei und als Zwischenmahlzeit Muttermilch oder Säuglingsmilch bekommen oder es kann ganz oder teilweise am Familienessen teilnehmen. Nimmt Ihr Baby bereits am Familienessen teil und kommt gut mit stückigem Essen zurecht, können Sie gegartes Gemüse oder Obst als Fingerfood zu den Zwischenmalzeiten anbieten. Gut als Fingerfood geeignet sind gegarte/r Karotten, Kürbis, Pastinake, Zucchini, Kartoffel oder Apfel, Birne, Pfirsich.
Ist Babynahrung mit „ab dem 10. Monat“ gekennzeichnet, heißt das, dass das Gläschen für Babys, die den 9. Lebensmonat vollendet haben, geeignet ist.
Ist Babynahrung mit „ab dem 11. Monat“ gekennzeichnet, heißt das, dass das Gläschen für Babys, die den 10. Lebensmonat vollendet haben, geeignet ist.
Ist Babynahrung mit „ab dem 12. Monat“ gekennzeichnet, heißt das, dass das Gläschen für Babys, die den 11. Lebensmonat vollendet haben, geeignet ist.
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Kommentare
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Hallo, ich bin Barbara Eder.
Als Ernährungsberaterin bin ich auf Schwangere und Kinder spezialisiert. Mein umfangreiches Expertenwissen und meine Erfahrung aus der ehrenamtlichen Unterstützung von Familien mit Neugeborenen im ersten Lebensjahr - seit 2014 - teile ich in meinen Blogartikeln, in meinem Newsletter und natürlich in meinen Produkten.
Mein Ziel ist es, möglichst vielen Kindern gleich von Anfang an einen guten Start mit einer gesunden Ernährung zu verschaffen, die einfach ist und schmeckt. Wichtig ist mir dabei, dass der Ernährungsalltag in den Familien unbeschwert und stressfrei bleibt und die besten Grundlagen für das Erwachsenenalter gelegt werden.