Familienessen, Familie

7 Gründe dafür, dass weniger Lebensmittel für Stillende verboten sind, als gedacht

Schwirrt Ihnen schon der Kopf von den vielen Tipps und Ratschlägen, was stillende Mütter alles nicht essen dürfen – ja für sie sogar verboten oder tabu ist – oder zumindest vermieden werden sollte?

Sie haben sich so gefreut, nach der Schwangerschaft endlich nicht mehr auf so viel verzichten zu müssen und nun geht es schon wieder los?

Dann ist dieser Artikel das Richtige für Sie… denn aus meiner Sicht ist nur sehr wenig wirklich verboten … es gibt keine besondere Stillernährung, Stilldiät oder stillfreundliches bzw. stillunfreundliches Essen.

Inhaltsverzeichnis

1. Vie­le Le­bens­mit­tel, auf die Schwan­gere ver­zich­ten sollten, sind wie­der er­laubt

Es gibt keine Belege dafür, dass Toxoplasmose, Listeriose oder auch Salmonellen über die Muttermilch übertragen werden können. Damit dürfen Sie auch rohe tierische Lebensmittel bereits im Wochenbett wieder essen.

Bei Milchprodukten gibt es somit keinerlei Einschränkungen mehr. Und auch bei Fleisch und Fisch müssen Sie deutlich weniger beachten.

In der Stillzeit sollten Sie weiter auf große Meeresraubfische wie Thunfisch, Schwertfisch, Heilbutt oder Hecht verzichten. Der Grund hierfür ist die höhere Belastung mit Schwermetallen.

Empfehlenswert sind Lachs, Hering und Makrele, da sie die wichtigen Omega-3-Fettsäuren und Jod enthalten.

Auch Innereien wie Leber – auch in Leberwurst – sollten Sie wegen des relativ hohen Schadstoffgehalts nicht zu oft und in nicht zu großen Mengen essen.

Beispiele für wieder erlaubte rohe tierische Lebensmittel

  • Salami
  • roher Schinken
  • rohes bzw. nicht ganz durchgegartes Fleisch
  • Mettwurst / Mettbrötchen
  • geräucherter Lachs
  • roher Fisch / Sushi
  • rohe bzw. weich gekochte Eier und Spiegeleier
  • selbst gemachte Mayonnaise
  • Rohmilch und Rohmilchkäse
  • Blauschimmelkäse
  • Gorgonzola
  • Tiramisu (alkoholfrei)

Zu Ihrem eigenen Schutz vor Infektionen: Achten Sie weiterhin auf eine gute Küchen- und Händehygiene!

Denn auch, wenn Sie eine Infektion nicht über die Muttermilch übertragen können, ist sie natürlich unangenehm und belastet Sie. Außerdem kann sich Ihr Baby durch direkten Kontakt mit dem Erreger anstecken.

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2. Blä­hen­de Le­bens­mit­tel sind oft nicht der Grund für Bauch­schmer­zen beim Baby

Es ist richtig, das einzelne Lebensmittel bei Babys zeitweise Blähungen, Ausschlag oder einen wunden Po verursachen. Sie sind also für einige Zeit „unverträglich“ für Ihr Baby.

Das liegt aber nicht an der blähenden Wirkung, die manche Lebensmittel haben oder an ihrem Säuregehalt. Der Grund für die Beschwerden beim Baby ist der noch unreife Darm. Es ist also sehr individuell, ob und welche Lebensmittel Blähungen beim Baby verursachen.

Die Ballaststoffe, die blähende Gemüsesorten enthalten, können nur bei der Mutter zu Blähungen führen, nicht beim Baby.

Bei der Verdauung von Ballaststoffen können im Darm der Mutter Gase entstehen. Weder die Ballaststoffe noch die Darmgase gehen ins Blut über. Da Muttermilch aus Blut gebildet wird, können sie also nicht in die Muttermilch übergehen.

Lediglich Wildpilze sollten Sie in der Stillzeit wegen des höheren Schadstoffgehalts nicht essen. Gezüchtete Pilze sind aber kein Problem. Pfifferlinge und Steinpilze sind immer Wildpilze, das sie nicht gezüchtet werden können.

blähende Lebensmittel stillen

Auch säurehaltige Lebensmittel wie Essig, kohlensäurehaltige Getränke und manche Obstsorten verändern den pH-Wert der Muttermilch nicht.

Bei der Annahme, dass blähende oder säurehaltige Lebensmittel generell zu Beschwerden beim Baby führen, handelt es sich um einen Mythos, auf den auch die La Leche Liga (Seite 3) und das Muttermilch-Untersuchungsprogramm Schleswig-Holstein (Seite 27) hinweisen.

Leider haben mehr als die Hälfte der Neugeborenen Blähungen… und viele davon völlig unabhängig davon, was ihre Mütter essen. Mehr Infos dazu finden Sie in meinem Artikel Was tun, wenn Babys Blähungen haben und warum manchmal einfach nichts hilft?

Im Bauch der Mutter werden Babys über die Nabelschnur versorgt. Für das Baby ist die Verdauung von Muttermilch nach der Geburt eine große Veränderung, an die es sich erst gewöhnen muss und die anfangs natürlich Probleme bereiten kann.

Diese anfänglichen Probleme durch die Unreife des Darms werden häufig noch verstärkt, wenn das Baby

  • häufig weint und dadurch viel Luft schluckt. Früher sprach man von Dreimonatskoliken und ging davon aus, dass Babys vermehrt weinen, weil sie Blähungen haben. Heute weiß man, dass es umgekehrt ist: Viele Babys schreien in den ersten Lebensmonaten häufiger, weil sie sich noch nicht selbst beruhigen können, und bekommen dadurch Blähungen.
  • beim Trinken Luft verschluckt z. B. durch eine ungünstige/s Stillposition, Anlegetechnik, Saugverhalten, einen ungeeigneten Flaschensauger oder zu hastigem Trinken.
  • kein Bäuerchen nach dem Trinken macht.
  • gestresst und angespannt ist.

Ein weiterer Grund kann eine allergische Reaktion auf Kuhmilcheiweiß sein, die laut Kinderaerzte-im-netz.de bei ca. 10 % der Säuglinge auftritt. Das Eiweiß geht in die Muttermilch über und führt im Falle einer Allergie zu Verdauungsproblemen, Ausschlag oder im schlimmsten Fall zu einer anaphylaktischen Reaktion beim Baby.

Je jünger das Kind ist, wenn die Allergie auftritt, desto wahrscheinlicher ist es, dass das Kind sie wieder verliert.

Durch eine 14tägige kuhmilchfreie Ernährung kann getestet werden, ob sich die Beschwerden verbessern. Bitte lassen Sie Joghurt, Quark, Buttermilch, Sahne, Schokolade, Käse und Fertigprodukte, die Milcheiweiß enthalten, nicht auf eigene Faust weg, sondern lassen Sie sich vom Kinderarzt beraten.

Kuhmilch stillen

Sollte eine bestätigte Allergie vorliegen, sind Kuhmilchalternativen wie Hafermilch, Kokosmilch oder Mandelmilch auch in der Stillzeit unbedenklich, bedenken Sie aber, dass sie weniger Nährstoffe – insbesondere weniger Eiweiß – und teilweise viele Zusatzstoffe enthalten.

Sojamilch ist nicht empfehlenswert, da Soja bei einer Kuhmilchallergie häufig ebenfalls Beschwerden beim Baby auslösen kann und außerdem eine östrogen-ähnliche Wirkung hat.

In der Stillzeit ist eine abwechslungsreiche und ausgewogene Ernährung besonders wichtig für Muttermilch mit hoher Qualität und eine ausreichende Milchproduktion. Daher sollten Sie keinesfalls vorsorglich auf bestimmte Gemüse- und Obstsorten verzichten.

Das Schlimmste, was passieren kann ist, dass Ihr Baby Blähungen, Ausschlag oder einen wunden Po bekommt… und glauben Sie mir, ich traue mich wetten, dass es kein Baby gibt, bei dem das nie passiert ist, auch wenn die Mutter noch so vorsichtig war.

Wenn Sie feststellen, dass Ihr Baby auf ein bestimmtes Lebensmittel mit Bauchschmerzen oder wundem Po reagiert, lassen Sie es eine Weile weg. Vermeiden Sie dieses Lebensmittel aber nicht dauerhaft, sondern starten Sie nach einiger Zeit einen neuen Versuch. Die Verdauung Ihres Babys entwickelt sich und kommt immer besser zurecht.

Viele Mütter leiden nach der Geburt selbst an Blähungen. In diesem Fall ist es natürlich verständlich, dass sie auf bestimmte Lebensmittel verzichten möchten. Welches Obst und Gemüse bläht lesen Sie in diesem Artikel.

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3. Schar­fes Es­sen muss nicht ver­mie­den wer­den

Die Schärfe einiger Gewürze wie Pfeffer ist tatsächlich auch in der Muttermilch nachweisbar. Die geschmackliche Veränderung ist jedoch lt. einer Studie der TU München sehr gering, so dass das Baby die Schärfe vermutlich nicht wahrnehmen kann.

Schärfe aus Ingwer, Chili oder Curry gelangen gar nicht in die Muttermilch.

Auch auf Senf und andere Gewürze wie Muskatnuss und Zimt (in zum Würzen üblichen Mengen) müssen Sie nicht verzichten.

Auch bei Gewürzen gilt: Bei einigen Babys können bestimmte Gewürze zeitweise zu Verdauungsbeschwerden führen. Gewürze führen aber nicht generell und bei allen Babys zu Problemen. Verzichten Sie also nicht vorsorglich auf Gewürze, sondern nur, wenn Ihr Baby auf ein bestimmtes Gewürz reagieren sollte.

Die Verdauung des Babys entwickelt sich. Sie müssen also auch auf Nahrungsmittel, auf die Ihr Baby einmal mit Beschwerden reagiert hat, nicht dauerhaft verzichten. Probieren Sie es nach einer Weile einfach nochmal aus, oft besteht das Problem nach einiger Zeit gar nicht mehr.

Scharfes Essen stillen

Achten Sie aber darauf, dass Ihr Baby nicht direkt mit den scharfen Gewürzen z. B. wenn Sie kochen in Berührung kommt. Insbesondere beim Kochen mit frischen Chilischoten, Meerrettich oder Wasabi am besten Handschuhe anziehen, damit Ihr Baby nicht über Ihre Hände mit der Schärfe in Berührung kommt.

Bestimmte Lebensmittel wie Knoblauch oder Spargel verändern den Geschmack der Muttermilch ebenfalls. Einige Babys schmeckt die Milch, wenn ein bestimmter Geschmack zu intensiv wird nicht mehr. Das trifft aber längst nicht auf alle Babys zu. Jedes Baby hat seine ganz eigenen Vorlieben, die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass Ihr Baby genau das mag, was Sie auch gerne und regelmäßig essen.

Vor allem Lebensmittel und Gewürze, die Sie bereits in der Schwangerschaft regelmäßig gegessen haben, kennt das Baby bereits durch das Fruchtwasser. Daher lehnen Babys Milch, die den Geschmack dieser Nahrungsmittel angenommen hat, oft nicht ab und vertragen sie auch gut.

Der Geschmack der Muttermilch verändert sich schnell nach dem Essen. Der spezielle Geschmack hält aber nur einige Stunden an und ist danach nicht mehr vorhanden.

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4. Kein ab­so­lu­tes Ver­bot von Koffein

Koffein geht in die Muttermilch über. Manche Babys reagieren darauf mit Unruhe, schlafen schlechter oder bekommen Bauchschmerzen und Blähungen. Außerdem können Babys Koffein noch nicht gut verarbeiten und brauchen daher mehrere Tage, um es abzubauen, wodurch die Auswirkungen auch länger zu spüren sind. Aus diesem Grund sollten Sie möglichst wenig Koffein zu sich nehmen.

Leider gibt es keine genauen Untersuchungen, welche Koffeinmenge „sicher“ ist. Es wird empfohlen sich auf 200 – 300 mg Koffein pro Tag und weniger als 200 mg pro Einzeldosis zu beschränken. Vergessen Sie nicht auch Medikamente, die Koffein enthalten, zu berücksichtigen.

Durchschnittlicher Koffeingehalt von Lebensmitteln

  • 125 ml Filterkaffe: ca. 80 – 120 mg
  • 50 ml Espresso: ca. 50 mg
  • 150 ml Cappuccino: ca. 40 mg
  • 250 ml Latte Macchiato: ca. 25 – 50 mg
  • 200 ml Cola: ca. 20 – 50 mg
  • 100 g Milchschokolade: ca. 20 mg
  • 100 g Bitterschokolade: ca. 34 mg
  • 125 ml schwarzer Tee: 30 – 60 g
  • 250 ml Eistee: ca. 13 – 60 mg
  • 125 ml grüner Tee: ca. 13 – 30 mg
  • 125 ml weißer Tee: ca. 6 – 75 mg
  • 1 g Matcha-Tee: ca. 35 mg
  • 250 ml heiße Schokolade: ca. 20 mg
  • 10 g (Back-)Kakaopulver: ca. 23 mg
Kaffee stillen

Die Wirkung von Koffein setzt nach ca. 20 Minuten ein und es bleibt mehrere Stunden in der Muttermilch. Die höchste Konzentration in der Muttermilch wird nach ca. 1,5 Stunden erreicht und nach ca. 5 Stunden ist der Gehalt wieder stark gesunken.

Am besten genießen Sie koffeinhaltige Getränke daher direkt nach dem Stillen, damit ein großer Teil des Koffeins bis zum nächsten Stillen wieder abgebaut werden kann.

Alternativen sind Malzkaffee auch Caro-Kaffee oder koffeinfreier, also entkoffeinierter Kaffee.

Von Energydrinks wie Red Bull ist in der Stillzeit abzuraten, da sie neben Koffein weitere Zusatzstoffe und viel Zucker oder Süßstoffe enthalten. 

Auch chininhaltige Getränke wie Bitter Lemon oder Tonic Water sollten Sie in der Stillzeit nicht trinken, da die Wirkung auf Ihr Baby nicht ausreichend geklärt ist.

Mehr Informationen zu koffeinhaltigen Getränken in der Stillzeit finden Sie bei kinderaerzte-im-netz.de

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5. "Milchbildende" Le­bens­mit­tel ha­ben auf die Milch­pro­duk­tion kei­nen Ein­fluss

Natürlich ist eine gesunde und ausgewogene Ernährung Voraussetzung dafür, dass Sie ausreichend Milch bilden können. Nährstoffmangel kann dazu führen, dass zu wenig Milch gebildet wird.

Häufig wird stillenden Mütter aber geraten ganz bestimmte Lebensmittel zu bevorzugen, da sie die Milchbildung fördern sollen. 

Keines dieser Lebensmittel hat eine nachgewiesene Wirkung auf die Milchbildung. Insbesondere Fencheltee sollten Sie in der Stillzeit nicht trinken. Mehr Informationen dazu finden Sie im Artikel zu Fencheltee der Kinderärzte im Netz.

Vorsorglich können Sie selbstverständlich darauf achten, doch einen viel größeren Einfluss auf die Milchbildung haben das richtige Anlegen und das Stillmanagement. Dies wird auch durch die La Leche Liga (Seite 2) bestätigt. Mehr Informationen dazu, was die Milchbildung wirklich fördert finden Sie in diesem Artikel.

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Schokolade stillen

6. Süßig­kei­ten und klei­ne Sün­den in Maßen sind er­laubt

Für Stillende gelten die gleichen Empfehlungen wie für alle anderen Erwachsenen, wenn es um Süßigkeiten und Snacks geht: Die gesunde Ernährung sollte überwiegen, aber kleine Mengen an Süßigkeiten und Snacks sind erlaubt.

Zucker geht nicht direkt in die Muttermilch über und durch ungesunde Speisen wird die Milch auch nicht „schlechter“. Süßigkeiten und auch salzige Knabbereien enthalten aber keine oder nur sehr wenig Mineralstoffe und Vitamine. Und eine unzureichende Versorgung mit Mineralstoffen und Vitaminen kann sich sehr wohl auf die Qualität der Muttermilch auswirken.

Sie können also auch mal zu Chips und Schokolade greifen. Informationen zum Koffeingehalt von Schokolade finden Sie im Absatz zu Koffein. Bei manchen Babys verursacht Schokolade zeitweise Blähungen. Das muss aber nicht auf Ihr Baby zutreffen, probieren Sie es also einfach aus.

Auch Tiramisu ist in der Stillzeit wieder erlaubt, zumindest, wenn es alkoholfrei ist.

Während ein Teil der Stillenden das Essen vor lauter Stress total vergisst hat der andere Teil sehr starken Appetit bis Heißhunger oder den ganzen Tag Gelüste auf Süßes. Wenn Sie gefühlt ständig Hunger haben, sollten Sie, nicht immer nur zum Schokoriegel zu greifen, sondern darauf achten, dass sie regelmäßig und gesund essen, damit Ihr Zuckerspiegel nicht so stark schwankt.

In meinem ebook „Kochen für Schwangere und Stillende“ für 0 € finden Sie schnell zubereitete, gesunde Gerichte und Zwischenmahlzeiten, die trotzdem schmecken :-).

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7. Nur 3 Din­ge scha­den dem Baby wirk­lich: Al­ko­hol, Rau­chen und bestimmte Me­di­ka­men­te

Al­ko­hol ist in der Still­zeit zu meid­en

Da es – aus verständlichen Gründen – keine Studien dazu gibt, welche Menge an Alkohol Babys schadet, wir der komplette Verzicht empfohlen. Alkohol geht zu fast 100 % in die Muttermilch über und schadet dem Baby. Das heißt der Alkoholgehalt der Muttermilch entspricht zu fast 100 % dem Alkoholgehalt in Ihrem Blut.

Schlimm genug, dass so viel davon in die Muttermilch gelangt. Hinzu kommt aber noch, dass Babys Alkohol nur sehr viel langsamer abbauen können als Erwachsene. Der Alkohol hat also länger Zeit im Körper des Babys Schäden anzurichten.

Mehr Informationen zur Wirkung von Alkohol in der Stillzeit finden Sie im PDF des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR).

Sie haben gehört ein Glas Bier oder Sekt würde die Milchproduktion anregen? Das ist nicht richtig, Alkohol führt sogar zu einer Verringerung der Milchmenge.

Alkohol stillen

Zu einem besonderen Anlass trotzdem mal ein Glas Wein oder Sekt ist möglich, wenn Sie und Ihr Baby Ihren Stillrhythmus gefunden haben. Das ist meist erst bei etwas älteren Baby der Fall. Zu diesem Zeitpunkt können Sie so vorgehen:

  • Trinken Sie das Glas nicht zwischendurch, sondern direkt nach dem Stillen.
  • Sie sollten so lange wie möglich nach dem Glas Sekt oder Wein nicht stillen. Das heißt, wenn möglich, sollten Sie den Alkohol vor der längsten Stillpause trinken oder noch besser: Pumpen Sie Milch für die erste Stillmahlzeit nach dem Alkoholkonsum ab.
  • Wählen Sie ein Getränk mit möglichst geringem Alkoholgehalt.
  • Essen Sie gleichzeitig etwas.
  • Beschränken Sie den Alkoholkonsum auf bestimmte, seltene Gelegenheiten.
  • Schlafen Sie nach Alkoholkonsum nicht im selben Bett mit dem Baby. Ihre Wahrnehmung ist durch den Alkohol eingeschränkt. Sie könnten das Baby verletzen.

Wie lange Alkohol im Blut eines Erwachsenen bleibt, hängt von sehr vielen Faktoren ab. Aus diesem Grund halte ich Alkohol- und Promillerechner oder auch -Tabellen für nicht zuverlässig genug, um sich darauf zu verlassen.

Faktoren, die sich darauf auswirken, wie lange Alkohol in der Muttermilch bleibt:

  • Alkoholgehalt des Getränkes
  • Menge des Getränkes
  • was und wie viel Sie gleichzeitig oder davor essen
  • Ihr Körpergewicht
  • Geschwindigkeit mit der Sie trinken

Mehr Informationen zum Alkoholabbau finden Sie im PDF der Universitäts-Frauenklinik Tübingen.

Bitte denken Sie auch daran, dass sich Alkohol auch versteckt im Essen befinden kann, wenn Sie ein Restaurant besuchen.

Tiramisu stillen

Alkohol verdampft nur, wenn er pur gekocht würde. Beim Kochen mit anderen Zutaten, wird er aber teilweise von diesen Zutaten gebunden und bleibt dadurch im Essen. Wie viel Restalkohol im Essen enthalten bleibt ist nicht erforscht. Daher gibt es keine Daten dazu, wie viel Alkohol in welchem Zeitraum verkocht. Schwangere, Stillende und Kinder sollten in jedem Fall auf Gerichte mit Alkohol verzichten.

Versteckter Alkohol befindet sich beispielsweise häufig in

  • Torten, Pralinen, Eis sowie anderen Süßwaren und Süßspeisen wie Tiramisu
  • Metaxa-, Weiß- oder Rotweinsaucen, Bratensaucen, Schmorgerichten, Gulasch usw.
  • einigen Mundspülungen
  • einigen Medikamenten

Leider enthalten auch alkoholfreies Bier – auch Malzbier – oder alkoholfreier Sekt Restalkohol. Ein Teil der Experten sagt, die Menge schadet dem Baby nicht. Aber auch die alkoholfreien Varianten verändern den Geschmack der Muttermilch.

Einige Babys trinken – vermutlich aufgrund des veränderten Geschmacks – wenn die Mutter alkoholfreie Getränke trinkt, weniger Muttermilch. Ist die Trinkmenge häufig geringer, führt das dazu, dass weniger Milch gebildet wird.

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Rau­chen scha­det dem Baby

Auch Nikotin schadet dem Baby. Daher sollten Sie versuchen in der Stillzeit nicht zu rauchen. Das gilt nicht nur für Sie als Mutter, sondern auch für alle anderen Personen, die häufig mit dem Baby Kontakt haben… also beispielsweise der Vater oder auch Oma und Opa.

Sollten Sie sich doch die ein oder andere Zigarette – gerade auch abends – nicht verkneifen können, sollten Sie möglichst mindestens 2 Stunden vor dem Stillen nicht mehr Rauchen. Mehr Informationen dazu finden Sie auch in diesem PDF der Nationalen Stillkommission.

Auch Passivrauchen schadet dem Baby. Sie und Ihr Kind sollten sich daher auch nicht in Räumen, in denen geraucht wird aufhalten. Die Schadstoffe gehen sogar dann über, wenn Sie sich in Räumen aufhalten, in denen während Ihres Aufenthalts niemand raucht, aber ansonsten regelmäßig geraucht wird.

Mehr Informationen zur Wirkung von Nikotin auf das Baby finden Sie bei lungenaerzte-im-netz.de.

Medikamente stillen

Ei­ni­ge Medi­ka­men­te sind für Stillen­de nicht ge­ei­gnet

In der Stillzeit sollten Sie sowohl die Einnahme als auch das Weglassen von Medikamenten immer mit dem Arzt besprechen. In der Stillzeit geeignete Medikamente können Sie parallel dazu auf embryotox.de recherchieren.

Ich habe Ihnen die Informationsseiten bei embryotox, der Bundeszahnärztekammer und Bionorica zu bestimmten Medikamenten, nach denen oft gefragt wird, verlinkt. So können Sie direkt nachsehen, ob sie in der Stillzeit geeignet sind und müssen Sie nicht nochmal googeln :-).

Medikamente nach denen häufig gefragt wird:
Klicken Sie auf die Links und prüfen Sie selbst, ob sie geeignet sind.
Disclaimer: Diese Liste stellt keine Empfehlung dar und ersetzt auch nicht die Beratung durch einen Arzt. Sie dient lediglich zur Verlinkung weiterer Informationsquellen!

Bei Cineol-, Eukalyptusöl-, Kampfer-, Pfefferminzöl- und mentholhaltige Präparaten ist Vorsicht geboten, da sie Atemstillstand beim Baby verursachen können. Weitere Informationen hierzu finden sich bei lungenaerzte-im-netz.de.

Lassen Sie sich in jedem Fall von einem Arzt beraten.

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Fazit

In der Stillzeit gibt es kaum Verbote – zumindest viel weniger als in der Schwangerschaft. Sie dürfen fast alles essen, was Ihr Baby verträgt. Was es möglicherweise phasenweise nicht verträgt müssen Sie leider durch Probieren herausfinden.

Ganz schön langer Artikel für diese Erkenntnis oder? Leider sind viele falsche Informationen und Mythen in Umlauf.

Für alle, die an der typischen Konzentrationsschwäche durch Schlafmangel in der Stillzeit leiden, hier nochmal kurz und knapp zusammengefasst, auf was Sie wirklich achten sollten:

  • Eine gesunde und abwechslungsreiche Ernährung anstreben.
  • Meiden Sie nur, was speziell Ihr Baby phasenweise nicht verträgt.
  • Große Meeresraubfischarten wegen der höheren Schadstoffbelastung meiden.
  • Wenig oder keine Innereien wegen des höheren Schadstoffgehalts essen.
  • Keine Wildpilze wegen des höheren Schadstoffgehalts essen.
  • Nicht zu viel Koffein und keine Energydrinks trinken.
  • Chininhaltige Getränke meiden, da die Wirkung auf Babys nicht geklärt ist.
  • Keinen Alkohol und auch möglichst wenig alkoholfreies Bier oder Sekt trinken.
  • Nicht rauchen und auch Passivrauch vermeiden.
  • Medikamente – auch rezeptfreie – nur in Absprache mit dem Arzt einnehmen.

Einfache und leicht zuzubereitende Rezepte finden Sie in meinem eBook Kochen für Schwangere und Stillende, das Sie sich gerne für 0 € herunter laden können.

Sie hätten das alles gerne früher gewusst? Wenn Sie Teil meiner Newsletter-Community wären, hätten Sie es rechtzeitig erfahren. Als Newsletter-Abonnent:in erhalten Sie viele Informationen und zwar rechtzeitig – bevor die Themen für Sie aktuell werden – damit Sie immer gut vorbereitet sind und nicht so viel recherchieren müssen. Melden Sie sich an, ich freue mich auf Sie :-).

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Hallo, ich bin Barbara Eder.

Als Ernährungsberaterin bin ich auf Schwangere und Kinder spezialisiert. Mein umfangreiches Expertenwissen und meine Erfahrung aus der ehrenamtlichen Unterstützung von Familien mit Neugeborenen im ersten Lebensjahr - seit 2014 - teile ich in meinen Blogartikeln, in meinem Newsletter und natürlich in meinen Produkten.
Mein Ziel ist es, möglichst vielen Kindern gleich von Anfang an einen guten Start mit einer gesunden Ernährung zu verschaffen, die einfach ist und schmeckt. Wichtig ist mir dabei, dass der Ernährungsalltag in den Familien unbeschwert und stressfrei bleibt und die besten Grundlagen für das Erwachsenenalter gelegt werden.

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