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Warum Schwangerschaftsbeschwerden entstehen und was Sie dagegen tun können

Leider ist eine Schwangerschaft nicht immer nur schön, sie kann auch sehr beschwerlich sein. Lesen Sie hier, welche Schwangerschaftsbeschwerden auftreten können, was ihre Ursache ist und wie Sie sie lindern können. Besprechen Sie außerdem alle Beschwerden mit Ihrem Arzt oder Ihrer Hebamme. Die richtige Ernährung in der Schwangerschaft ist nicht nur im Zusammenhang mit Beschwerden wichtig.

Inhaltsverzeichnis

Schwan­ger­schafts­übel­keit

Manche Schwangere leidet insbesondere in den ersten 3 Monaten an Übelkeit und Brechreiz. Meistens lässt dies ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel nach oder verschwindet komplett.

Das Schwangerschaftsschutzhormon Progesteron verursacht sogenannte Motilitätsstörungen des Magens und des Dünndarms, das heißt die genau aufeinander abgestimmten Bewegungen von Magen und Dünndarm sind gestört.

Essen Sie kleine, regelmäßige und leicht verdauliche Mahlzeiten ggfs. schon vor dem Aufstehen einen Snack und trinken Sie viel, um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen.

Heiß­hun­ger, Ess­ge­lüste, Ekel

Dieses Phänomen tritt vor allem im zweiten Schwangerschaftsdrittel auf.

Verursacher für Heißhunger ist die gesteigerte Insulinproduktion während der Schwangerschaft. Der Blutzuckerspiegel fällt dadurch schnell ab und Heißhunger entsteht. Außerdem beeinflussen die Schwangerschaftshormone den Geruchs- und Geschmackssinn, so dass ganz bestimmte Gelüste oder auch Ekel entstehen können. Essgelüste können sehr unterschiedlich sein. So manche Vegetarierin hat plötzlich Heißhunger auf Fleisch.

Auch hier helfen Ihnen kleine, regelmäßige Mahlzeiten. So können Sie Blutzuckerschwankungen vorbeugen. Nehmen Sie sich für unterwegs immer Obst, Gemüse, Nüsse, Vollkornknäckebrot oder -kekse mit.

Wa­den­krämpfe

Wadenkrämpfe treten häufig in der zweiten Schwangerschaftshälfte auf.

Ursache kann ein Mangel an bestimmten Nährstoffen sein. Die Krämpfe können außerdem durch Durchblutungsstörungen, eingeklemmte Nerven oder eine ungünstige Schlafposition begünstigt werden.

Wählen Sie bevorzugt Lebensmittel mit hohem Gehalt an Magnesium, Kalium, Natrium wie z. B. 
Vollkorn, Milchprodukte, Obst, Trockenobst und Gemüse.

Was­ser­ein­la­ge­run­gen

Beine und Arme können anschwellen und sich schwer anfühlen. Schuhe und Socken hinterlassen Abdrücke. Auch im Gesicht insbesondere im Bereich der Augenlider können Schwellungen auftreten. Wassereinlagerungen sind besonders am Ende der Schwangerschaft häufig.

Ursache ist, dass in der Schwangerschaft zunehmende Körperwasser. Auch das elastischer werdende Bindegewebe begünstigt die Einlagerungen.

Bewegung hilft, auch wenn sie oft beschwerlich ist. Außerdem können Sie die Füße mehrmals 20 – 30 Minuten tagsüber und nachts hochlegen. Im Sommer sollten Sie sich, wenn möglich in kühlen Räumen aufhalten. Machen Sie Wechselduschen – kalt-warm – und tragen Sie keine engen Schuhe oder Socken.

Sod­bren­nen

Besonders im letzten Schwangerschaftsdrittel tritt saures Aufstoßen, Brennen und Schmerzen in der Speiseröhre auf.

Das Schwangerschaftshormon Progesteron lässt den Muskel, der Speiseröhre und Magen trennt weicher werden. So kann saurer Mageninhalt in die Speiseröhre zurücklaufen. Begünstigt wird das durch den größer werdenden Bauch, da der Magen weniger Platz hat.

Das hilft

  • leicht verdauliche Mahlzeiten insbesondere abends
  • kleine, regelmäßige Mahlzeiten
  • Fettes, Süßes, Saures (auch Säfte), stark Gewürztes, Kaffee und schwarzen Tee meiden
  • Kopfteil des Bettes beim Schlafen leicht erhöhen
  • bevorzugt auf der linken Seite schlafen, da in diesem Fall der Magen unterhalb der Speiseröhre liegt

Ver­stopfung

Und wieder ist Progesteron der Auslöser. Es lässt die Darmmuskulatur erschlaffen und verlangsamt die Darmtätigkeit.

Hilfreich ist eine ballaststoffreiche Ernährung mit Vollkornprodukten, Gemüse, Obst und Salat und viel trinken, damit die Ballaststoffe quellen können. Auch Sauermilchprodukte und viel Bewegung fördern die Verdauung.

Zahn­fleisch­ent­zün­dun­gen

Durch die hormonelle Umstellung wird das Zahnfleisch weicher und besser durchblutet. Entzündungen kündigen sich oft zunächst durch vermehrtes Zahnfleischbluten an.

Suchen Sie bei Beschwerden zeitnah den Zahnarzt auf und lassen Sie sich behandeln. Zweimal täglich Zähneputzen ist Pflicht und auch die Zahnzwischenräume sollten gereinigt werden. Trinken Sie am Besten Wasser. Eine ausgewogene Ernährung ist vorteilhaft. Mehr Informationen zur Ernährung in der Schwangerschaft finden Sie im Artikel So essen Sie gesund, ausgewogen und sicher in der Schwangerschaft.

Me­di­ka­men­te bei Er­kran­kun­gen

Manche Medikamente können die gesunde Entwicklung des Babys beeinträchtigen.

Lassen Sie sich immer vom Arzt beraten, bevor Sie Medikamente einnehmen oder auch absetzen. Detaillierte Informationen über Medikamente in der Schwangerschaft finden Sie auf www.embryotox.de.

Schwan­ger­schafts­dia­be­tes

Hierbei handelt es sich um eine Störung des Kohlenhydratstoffwechsels in der Schwangerschaft.

Die Störung wird meistens durch einen ungünstigen Lebensstil oder genetische Veranlagung verursacht und kann durch die hormonellen Veränderungen begünstigt werden. Lag die Störung bereits in einer früheren Schwangerschaft vor, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass sie bei späteren Schwangerschaften erneut auftritt. Informationen, wie ein günstiger Lebensstil in der Schwangerschaft aussieht finden Sie in meinem separaten Artikel zu diesem Thema.

In 80 – 90 % der Fälle reicht eine Ernährungsumstellung und viel Bewegung aus, um die Störung in den Griff zu bekommen. In allen anderen Fällen ist eine Therapie mit Insulin erforderlich.

Ge­sun­de Er­näh­rung ist nicht nur bei Schwan­ger­schaftsbe­schwer­den wich­tig

Die richtige Ernährung in der Schwangerschaft hilft nicht nur bei diversen Beschwerden, sondern ist wichtig für die gesunde Entwicklung des Babys. Lesen Sie auch den Artikel So essen Sie gesund, ausgewogen und sicher in der Schwangerschaft.

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Hallo, ich bin Barbara Eder.

Als Ernährungsberaterin bin ich auf Schwangere und Kinder spezialisiert. Mein umfangreiches Expertenwissen und meine Erfahrung aus der ehrenamtlichen Unterstützung von Familien mit Neugeborenen im ersten Lebensjahr - seit 2014 - teile ich in meinen Blogartikeln, in meinem Newsletter und natürlich in meinen Produkten.
Mein Ziel ist es, möglichst vielen Kindern gleich von Anfang an einen guten Start mit einer gesunden Ernährung zu verschaffen, die einfach ist und schmeckt. Wichtig ist mir dabei, dass der Ernährungsalltag in den Familien unbeschwert und stressfrei bleibt und die besten Grundlagen für das Erwachsenenalter gelegt werden.

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