FAQ: Zwieback für Babys: Ja oder Nein? Ab wann?

Grundsätzlich dürfen Babys Zwieback essen, wenn sie die Beikostreifezeichen erfüllen, was bei den meisten Babys zwischen dem Beginn des 5. und 7. Monats der Fall ist. Die Entwicklung verläuft jedoch sehr unterschiedlich, so dass Sie selbst prüfen müssen, ab wann Ihr Baby bereit für Fingerfood ist. Da die angebotenen Produkte sehr unterschiedlich sein können, sollten Sie aber immer die Zutatenliste prüfen. Zwieback für Babys sollte aus Vollkorn bestehen und kein zugesetztes Salz und keinen zugesetzten Zucker enthalten. Es sollten außerdem keine Zutaten, die mit Sirup enden, enthalten sein und auch kein Gerstenmalz, Honig oder Süßmolkenpulver. Aber auch bei den restlichen Zutaten sollten Sie prüfen, ob sie für Babys geeignet sind.

Ich habe mir mal einige Zwieback-Produkte bei DM, Rossmann und Rewe angesehen. Die meisten waren nicht aus Vollkorn hergestellt und teilweise war Salz und/oder Zucker (Honig) enthalten. Ich habe einen Vollkornzwieback gefunden, der gleich vier „Zuckersorten“ enthalten hat und außerdem Salz und einen weiteren, der zuckerfrei war, aber Salz enthalten hat.

Zwieback ist aus meiner Sicht nicht die beste Wahl für Babys (siehe Antworten auf die nachfolgenden Fragen).

Ich würde Zwieback weder als besonders gesund, noch als ungesund bezeichnen (sofern er für Babys aus Vollkorn besteht und keinen Zucker, kein Salz, keinen Sirup, kein Gerstenmalz, Honig oder Süßmolkenpulverenthält). Ich persönlich finde ihn einfach etwas überflüssig 😊

Die Gründe sind:

• Zwieback ist stark verarbeitet und enthält oft kein Vollkorn, dafür aber Zucker und/oder Salz. Es gibt natürlichere Lebensmittel wie Nudeln, Reis, salzfreies Brot oder für den Brei Haferflocken, die empfehlenswerter sind.
• Zwieback enthält vereinzelt bedenkliche Inhaltsstoffe. Mehr Infos dazu finden Sie bei Ökotest.

Wenn Sie Babybrei zubereiten möchten, sind Getreideflocken – insbesondere Haferflocken – ggf. auch aus dem Babyregal die bessere Wahl.

Wenn es Ihnen darum geht, das Essen von Fingerfood zu üben, sind gekochte Nudeln, ein Stück gekochte Kartoffel, weiches/gegartes Gemüse oder Obst deutlich empfehlenswerter.

Wenn Sie nach einer Zwischenmahlzeit für Babys suchen, sollte diese aus Getreide und Gemüse oder Obst bestehen. Es eignen sich dafür ebenfalls gekochte Nudeln, ein Stück gekochte Kartoffel, salzfreies Brot, weiches/gegartes Gemüse oder Obst.

Wenn Sie diese Lebensmittel zu „langweilig“ finden, können Sie selbst für Babys geeignete Snacks backen, aber das Obst und Gemüse sollten Sie trotzdem dazu anbieten.

Rezepte für Zwischenmahlzeiten für unter 1jährige Babys, die weder zugesetztes Salz noch Zucker bekommen sollten, finden Sie in meinem Praxis-Workbook Kleinkind isst mit, wie mach ich das?

Zwieback ist grundsätzlich nicht gefährlich für Babys, aber es gibt deutlich empfehlenswertere Lebensmittel für Babys als Brei (z. B. Haferflocken) oder Zwischenmahlzeit (z. B. gekochte Nudeln, ein Stück gekochte Kartoffel, salzfreies Brot, Obst- oder Gemüse-Sticks (beides weich gedünstet)).

Was Babys und kleine Kinder noch nicht essen dürfen, erkläre ich in meinem Lebensmittel-Check für kleine Kinder (0 Euro), den Sie sich gerne herunterladen können.

Bei Durchfall ist es wichtig zunächst den Flüssigkeitsverlust auszugleichen (lassen Sie sich hierzu im Zweifel vom Kinderarzt beraten). Viele Babys trinken, wenn sie krank sind am liebsten Mutter- oder Pre-Milch. Wenn Ihr Baby etwas anderes essen möchte, sollte es die gewohnte Beikost bekommen, es braucht keine spezielle Durchfall-Ernährung. Wenn  über 1jährige Kleinkinder Durchfall haben, können sie stärkehaltige Lebensmittel essen, ich würde hier aber auf nährstoffreichere Lebensmittel als Zwieback zurück greifen. Was Kleinkinder essen können, wenn sie Durchfall haben, erkläre ich in meinem Artikel Kleinkind hat Durchfall: Was schnell, aber nicht wirklich hilft!