FAQ: Ab wann dürfen Babys Kiwi essen und welche?
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Dürfen Babys Kiwi essen? Und wenn ja, ab wann, welche Sorte und in welcher Form? Hier habe ich alle häufig gestellten Fragen zu diesem Thema für Sie zusammengestellt.
Hinweis: Dieser Blogartikel beinhaltet lediglich allgemeine Informationen und Hinweise. Er ersetzt auf keinen Fall eine individuelle Beratung durch einen Kinderarzt.
Inhaltsverzeichnis
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Ab wann dürfen Babys Kiwi essen?
Grundsätzlich dürfen Babys ab dem Zeitpunkt zu dem sie die Beikostreifezeichen zeigen (ist meistens zwischen dem Beginn des 5. und des 7. Monats der Fall) Kiwi essen. Das ist aus meiner Sicht aber nicht empfehlenswert.
Die Beikosteinführung sollte besser mit dem Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei (Mittagsbrei) begonnen werden und nicht mit Obst. Der Mittagsbrei enthält mehr unterschiedliche Lebensmittel und damit auch mehr unterschiedliche Nährstoffe (insbesondere Eisen). Außerdem ist es oft schwierig Babys herb schmeckendes Gemüse schmackhaft zu machen, wenn sie zu früh oder zu viel süßes Obst bekommen.
Wenn Ihr Baby den Mittagsbrei mit allen Zutaten ca. einen Monat lang gegessen hat, können Sie Obst als Zutat des Getreide-Obst-Breis einführen. Aber auch dann würde ich nicht mit Kiwi, sondern etwas leichter verdaulichen Obstsorten starten.
Was Babys und kleine Kinder noch nicht essen dürfen, erkläre ich in meinem Lebensmittel-Check für kleine Kinder (0 Euro), den Sie sich gerne herunterladen können.
Warum keine Kiwis für Babys im ersten Lebensjahr?
Manche Experten sind der Meinung, dass Babys im ersten Lebensjahr noch keine Kiwis bekommen sollten, weil es zu einer allergischen Reaktion kommen könnte. Inzwischen lautet die Empfehlung zur Allergievorbeugung aber, dass Allergene nicht gemieden, sondern im Rahmen der Beikosteinführung angeboten werden sollten, am besten während weiter gestillt wird. Sollte in Ihrer Familie Allergien bekannt sein, sollten Sie vorher natürlich mit Ihrem Kinderarzt Rücksprache halten. Das gilt aber nicht nur für Kiwi, sondern für viele andere Lebensmittel mit allergenem Potential.
Andere Experten raten von Kiwi ab, weil sie eher schwer verdaulich sind und bei manchen Babys und Kleinkindern – vor allem in großen Mengen – Bauchweh, Durchfall oder einen wunden Po auslösen können. Das ist zwar richtig, aber keine Grund vollständig auf Kiwi zu verzichten. Statt sie vom Speiseplan zu streichen, sollten Sie Kiwi einfach erst dann ausprobieren, wenn Ihr Baby schon etwas Übung mit leichter verdaulichen Obstsorten hat und zunächst nur kleine Mengen anbieten.
Wie macht sich eine Kiwiallergie bemerkbar?
Eine allergische Reaktion auf Kiwi macht sich meisten durch eines oder mehrere der folgenden Symptome bemerkbar
- Jucken oder Kribbeln im Mund
- gerötete Haut und stark juckende Quaddeln
- Schwellung der Lippen, des Gesichts, der Zunge oder des Rachens
- Niesen, Schnupfen
- Bauchschmerzen, Erbrechen, Durchfall, Verstopfung, Blut im Stuhl
- Husten, Asthma, in schweren Fällen Atemnot
Wenn Babys und Kleinkinder von Kiwi Hautausschläge, Durchfall oder einen wunden Po bekommen, handelt es sich häufig um eine sogenannte Pseudoallergie (ohne Beteiligung des Immunsystems). Die Ursache dafür ist der hohe Fruchtsäuregehalt, der zu einer übermäßigen Histaminausschüttung führen kann und keine Allergie (mit Beteiligung des Immunsystems). Sollte Ihr Baby eine Reaktion auf Kiwi zeigen, sollten Sie Ihren Kinderarzt aufsuchen, bevor Sie sie für immer vom Speiseplan streichen.
Mehr Infos zu Lebensmittelallergien finden Sie im Artikel der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA).
Ab wann kann man Babys Kiwi am Stück in die Hand geben?
Einige Experten sind der Meinung, dass Kiwi als Fingerfood bereits ab Beikostreife geeignet ist. Sofern der weiße Mittelteil sehr weich ist, können Babys Kiwi als Fingerfood bekommen.
Oft ist der weiße Mittelteil jedoch ziemlich fest, so dass er entfernt werden muss. In diesem Fall sind die Kiwistücke ziemlich klein, so dass ich sie Babys frühestens dann anbieten würde, wenn sie den Pinzettengriff (Dinge mit Daumen und Zeigefinger aufnehmen) beherrschen.
Das gilt übrigens nicht nur für Kiwi. Babys, die den Pinzettengriff noch nicht beherrschen sollten auch keine zu kleinen Stücke andere Lebensmittel bekommen. Welche Lebensmittel sich in welcher Form, Größe und Konsistenz für Babys als Fingerfood eignen, erkläre ich in meinem Praxis-Workbook Einfach Beikost einführen mit nur 3 Rezepten.
Häufig wird auch empfohlen einen Teil der Schale an der Kiwi zu lassen, weil sie dann weniger rutschig ist. Davon würde ich aber abraten, weil sich auf der Schale Schmutz und Schadstoffe befinden können und man sie, da sie sehr pelzig ist, nur schlecht waschen kann.
Wie biete ich meinen Baby Kiwi am besten an?
Am besten bereiten Sie kleine Mengen pürierte Kiwi für Babys als Getreide-Obst-Brei zu. Eine vollständige Mahlzeit für Babys sollte Getreide, Obst und Öl enthalten, was im Getreide-Obst-Brei der Fall ist. Da der Brei relativ viel Getreide enthält, sind Kiwi im Brei leichter verdaulich als pur. Trotzdem sollten Sie anfangs nur kleine Mengen Kiwi verwenden, um zu testen, ob Ihr Baby sie verträgt oder Durchfall, einen wunden Po und/oder Hautausschlag davon bekommt.
Da Kiwi meistens eher klein sind, würde ich Kindern erst dann Kiwi-Fingerfood anbieten, wenn sie den Pinzettengriff (Dinge zwischen Daumen und Zeigefinger aufnehmen) beherrschen.
Wie viel Kiwi dürfen Babys essen?
Kiwi können bei Babys und Kleinkindern Durchfall, einen wunden Po oder Hautausschläge auslösen, daher sollten Sie zunächst nur kleine Mengen – als Zutat im Getreide-Obst-Brei – ausprobieren.
Wie wirkt sich Kiwi auf die Verdauung von Babys aus?
Zu große Mengen Kiwi können aufgrund des hohen Fruchtsäuregehalts bei manchen Babys Bauchweh, Durchfall und/oder einen wunden Po auslösen.
Ist Kiwi gut für Babys?
Ja, in Maßen sind Kiwi gesund für Babys. Sie enthalten viel Vitamin C und Folsäure außerdem Kalium, Kalzium, Phosphor und Magnesium. Kiwis können bei Babys aber Bauchweh, Durchfall, einen wunden Po oder Hautausschläge auslösen. Daher sollten Sie sie Ihrem Baby nicht zu oft und anfangs nicht in zu großen Mengen geben.
In meinem Praxis-Workbook erkläre ich, welche Lebensmittel aus meiner Sicht für Essanfänger (Beikostzeit) geeignet sind und in welcher Reihenfolge, Geschwindigkeit und Menge ich sie einführen würde. Ich finde es einerseits wichtig, dass Ihr Baby viele unterschiedliche Lebensmittel bekommt, damit es optimal mit Nährstoffen versorgt ist. Andererseits sollte seine Verdauung aber nicht überfordert werden. Auf der Workbook-Seite beantworte ich auch die Frage, welche Lebensmittel ab welchem Monat für Babys geeignet sind:
Praxis-Workbook Einfach Beikost einführen mit nur 3 Rezepten
Die aktuellen Empfehlungen und vor allem viele Praxistipps, weil die beste Theorie nur hilft, wenn man auch weiß, wie man sie im Alltag umsetzen kann.
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Hallo, ich bin Barbara Eder.
Als Ernährungsberaterin bin ich auf Schwangere und Kinder spezialisiert. Mein umfangreiches Expertenwissen und meine Erfahrung aus der ehrenamtlichen Unterstützung von Familien mit Neugeborenen im ersten Lebensjahr - seit 2014 - teile ich in meinen Blogartikeln, in meinem Newsletter und natürlich in meinen Produkten.
Mein Ziel ist es, möglichst vielen Kindern gleich von Anfang an einen guten Start mit einer gesunden Ernährung zu verschaffen, die einfach ist und schmeckt. Wichtig ist mir dabei, dass der Ernährungsalltag in den Familien unbeschwert und stressfrei bleibt und die besten Grundlagen für das Erwachsenenalter gelegt werden.