Welches Gemüse ab wann für Babybrei? Was ist ungeeignet?
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Im Rahmen der Beikosteinführung stellt sich meist recht schnell die Frage, wann Babys welches Gemüse bekommen dürfen und welche Sorten sich nicht für Babys eignen. Diese Fragen beantworte ich im Artikel.
Inhaltsverzeichnis
Welches Gemüse dürfen Babys ab wann essen?
Welches Gemüse Babys ab wann essen dürfen, richtet sich nach der Entwicklung, nicht nach dem Alter.
In dieser Grafik sehen Sie welches Gemüse sich – unabhängig vom Alter – in welcher Entwicklungsstufe eignet
Welches Gemüse ist ab welchem Alter für Babys geeignet?
In diesem Abschnitt zeige ich Ihnen beispielhaft, wie unterschiedlich die Entwicklung verlaufen kann und wie unterschiedlich es daher sein kann, welche Gemüsesorten für ein Baby in einem bestimmten Alter geeignet sind.
Wie gesagt ist meine Beschreibung beispielhaft, wann genau Ihr Baby welche Gemüsesorte bekommen kann, hängt davon ab, wie schnell sie bei der Beikosteinführung vorgehen, wie probierbereit Ihr Baby und wie empfindlich seine Verdauung ist.

Gemüse für Babys ab Beginn des 5. Monats
Wenn Ihr Baby mit Beginn des 5. Monats schon bereit für Beikost ist, also alle Beikostreifezeichen zeigt, können Sie mit Gemüsebrei aus leicht verdaulichen, süßlich schmeckenden Gemüsesorten wie Karotte, Kürbis oder Pastinake starten.
Klappt das Essen des reinen Gemüsebreis gut, werden zunächst Kartoffel oder Süßkartoffel (sie werden zur Lebensmittelgruppe „Getreide“ gezählt, nicht zum Gemüse) und dann die restlichen Zutaten des Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Breis eingeführt. Erst, wenn der vollständige Mittagsbrei gegessen wird, kommen weitere Gemüsesorten dazu. Das Rezept für den Mittagsbrei sowie die Grundlagen und den Ablauf der Beikosteinführung finden Sie in meinem Beikost-Guide (0 Euro).
Zeigt Ihr Baby in diesem Alter noch nicht die Beikostreifezeichen, sollte es kein Gemüse, sondern weiterhin ausschließlich Mutter- oder Pre-Milch bekommen.
Gemüse für Babys ab Beginn des 6. Monats
Wenn Ihr Baby mit Beginn des 6. Monats schon längere Zeit Brei isst, weil es früh die Beikostreifezeichen gezeigt hat und Sie daher schon mit Beginn des 5. Monats mit der Beikosteinführung gestartet haben, kann es nun auch leicht verdauliche, herber schmeckende Gemüsesorten wie Brokkoli bekommen.
Häufig werden auch Gurke und Mais genannt. Gurke schmeckt zwar mild, ist aber nicht so leicht verdaulich und eignet sich durch den hohen Wassergehalt nicht so gut für Brei wie anderes Gemüse. Mais ist kein Gemüse, sondern eine Getreidesorte und sollte daher meiner Meinung nach nicht an Stelle von Gemüse verwendet werden.
Zeigt Ihr Baby in diesem Alter gerade erst die Beikostreifezeichen, sollten Sie mit leicht verdaulichen, süßlich schmeckenden Gemüsesorten starten, wie es bei „Gemüse für Babys ab Beginn des 5. Monats“ beschrieben ist.
Zeigt Ihr Baby in diesem Alter noch nicht die Beikostreifezeichen, sollte es kein Gemüse, sondern weiterhin ausschließlich Mutter- oder Pre-Milch bekommen.

Gemüse für Babys ab Beginn des 7. Monats
Wenn Ihr Baby mit Beginn des 7. Monats schon ca. zwei Monate lang Brei isst, weil es früh die Beikostreifezeichen gezeigt hat und Sie daher schon mit Beginn des 5. Monats mit der Beikosteinführung gestartet haben, kann es nun auch schwerer verdauliche Gemüsesorten wie Erbsen oder Spargel bekommen.
Zeigt Ihr Baby in diesem Alter gerade erst die Beikostreifezeichen, sollten Sie mit leicht verdaulichen, süßlich schmeckenden Gemüsesorten starten, wie es bei „Gemüse für Babys ab Beginn des 5. Monats“ beschrieben ist.
Isst Ihr Baby in diesem Alter erst seit kurzem dem vollständigen Mittagsbrei, weil es die Beikostreifezeichen erst mit Beginn des 6. Monats gezeigt hat und Sie daher erst dann mit der Beikosteinführung gestartet haben, eignen sich leicht verdauliche, herber schmeckende Gemüsesorten wie Brokkoli.
Es gibt Babys, die längere Zeit ausschließlich Mutter- oder Pre-Milch akzeptieren und keine anderen Lebensmittel essen möchten. Auch bei diesen Babys starten Sie am besten mit leicht verdaulichen, süßlich schmeckenden Gemüsesorten, wenn sie schließlich Interesse zeigen.

Gemüse für Babys 8. – 12. Monat
Je länger Ihr Baby schon Brei mit Gemüse isst, desto geübter ist seine Verdauung und desto mehr und schwerer verdauliche Gemüsesorten wie Paprika, Champignons bzw. Pilze (gehören eigentlich nicht zum Gemüse) Sorten mit mehr Säure wie Tomaten (gehört eigentlich zum Obst nicht zum Gemüse) können Sie vorsichtig ausprobieren.
Isst Ihr Baby in diesem Alter erst seit kurzem den vollständigen Mittagsbrei, weil es die Beikostreifezeichen erst später gezeigt hat und Sie daher erst später mit der Beikosteinführung gestartet haben, eignen sich zunächst leicht verdauliche, herber schmeckende Gemüsesorten wie Brokkoli. Schwerer verdauliche Gemüsesorten oder Sorten mit mehr Säure, sollten Sie in diesem Fall erst einige Zeit später einführen.
Isst Ihr Baby in diesem Alter schon längere Zeit Brei mit leicht verdaulichen und auch herber schmeckenden Gemüsesorten, eignen sich auch schwerer verdauliche Sorten wie Erbsen oder Spargel. Sehr schwer verdauliche Gemüsesorten oder Sorten mit mehr Säure, sollten Sie in diesem Fall erst einige Zeit später einführen.
Zwischen dem Beginn des 10. und 12. Monats können und wollen viele Babys – insbesondere, wenn sie schon länger Brei essen – am Familienessen teilnehmen. Sie wollen das essen, was alle anderen auch essen und keinen Brei mehr bekommen. Sie können auch vieles – mit wenigen Ausnahmen – schon bekommen. Welche Lebensmittel Babys und kleine Kinder (1. – 5. Geburtstag) noch nicht bekommen sollten, erkläre ich in meinem Lebensmittel-Check für kleine Kinder (0 Euro), den Sie sich gern herunterladen können.

Welches Gemüse eignet sich nicht für Babys?
Gemüse mit hohem Solanin- oder Nitratgehalt eignet sich nur unter bestimmten Voraussetzungen für Babys.
Grüne Tomaten und der Strunk/Stielansatz von Tomaten enthalten viel Solanin. Daher sollten Babys nur reife, rote Tomaten bekommen und der Strunk großzügig herausgeschnitten werden.
Gemüse mit hohem Nitratgehalt sollten Babys
- nicht zu oft
- nicht in zu großen Mengen
- nicht wieder aufgewärmt
bekommen.
Sorten mit hohem Nitratgehalt sind z. B. rote Bete, Kohlrabi, Spinat. Kohlrabi wird teilweise mit mittlerem, teilweise mit hohem Nitratgehalt angegeben.
Nitrat gelangt über den Boden ins Gemüse. Es ist natürlicherweise im Boden enthalten und wird auch als Dünger verwendet. Nitrat an sich ist nicht gefährlich, es kann aber im Körper und bei der Lagerung, Verarbeitung und Zubereitung von Lebensmitteln in Nitrit umgewandelt werden. Zuviel Nitrit kann bei Säuglingen die Sauerstoffversorgung beeinträchtigen. Aus Nitrit können außerdem wiederrum Nitrosamine gebildet werden, die sich in Tierversuchen als krebsauslösend erwiesen haben. Ob das auch beim Menschen der Fall ist, ist noch nicht geklärt. Mehr Informationen zu Nitrat im Babybrei finden Sie im Artikel der Verbraucherzentrale NRW e. V.
Ab und zu darf es auch für Babys Brei mit nitratreichen Gemüsesorten geben, genaue Angaben zur Häufigkeit und Menge gibt es leider nicht und auch der Nitratgehalt der betroffenen Gemüsesorten kann sehr stark schwanken.
Um den Nitratgehalt möglichst gering zu halten, sollte Gemüse mit hohem Nitratgehalt
- frisch gekocht verzehrt werden und nicht im Kühlschrank aufbewahrt oder eingefroren werden – und auch nicht wieder aufgewärmt werden.
- mit Vitamin C kombiniert werden, da es der Umwandlung von Nitrat in Nitrit entgegen wirkt.
- besonders gründlich gewaschen werden.
- in Wasser gekocht und das Wasser anschließend weggeschüttet werden.
- nur kurz und kühl gelagert werden.
Bei saisonalem Bio-Gemüse aus Freilandanbau (also nicht aus dem Gewächshaus) ist der Nitratgehalt geringer.
Lebensmittel-Check für kleine Kinder
Was kleine Kinder (1. bis 5. Geburtstag) noch nicht essen dürfen für 0 € als PDF herunterladen.
Fazit
Grundsätzlich können Babys zwischen dem Beginn des 5. und 7. Lebensmonats – sofern die Beikostreifezeichen erfüllt sind – im Rahmen der Beikosteinführung fast alle Gemüsesorten bekommen.
Es gibt aber schwerer verdauliche Gemüsesorten, die nicht jedes Baby von Anfang an gut verträgt. Daher sollten Sie mit leicht verdaulichen Gemüsesorten starten und schwerer verdauliche in kleinen Schritten einführen, wenn Ihr Baby etwas geübter im Essen ist.
Nitratreiche Gemüsesorten sollten nicht zu oft und in nicht zu großen Mengen auf dem Speiseplan stehen und außerdem nicht wieder aufgewärmt werden.
Einerseits sollte Ihr Baby viele unterschiedliche Gemüsesorten bekommen, damit es optimal mit Nährstoffen versorgt ist, andererseits soll aber natürlich seine Verdauung nicht überfordert werden. In meinem Praxis-Workbook Einfach Beikost einführen mit nur 3 Rezepten erkläre ich genau, in welcher Reihenfolge, Geschwindigkeit und Menge ich unterschiedliche Lebensmittel – auch Gemüse – einführen würde, so dass erst leichter und mit der Zeit auch schwerer verdauliche Lebensmittel schrittweise dazukommen.
Im Workbook finden Sie auch meine persönliche Liste an Lebensmitteln, die für Babys in der Beikostzeit geeignet sind. Ich erkläre außerdem, welche ich für ungeeignet halte und warum, damit sie für sich entscheiden können, ob Sie es genauso sehen oder anders handhaben möchten.
Häufig gestellte Fragen
Welches Gemüse ab wann für Babybrei geeignet ist, richtet sich nach der individuellen Entwicklung Ihres Babys und nicht nach seinem Alter. Beispiel: Ein Baby, bei dem schon mit Beginn des 5. Monats mit der Beikosteinführung begonnen wurde, kann mit 7 Monaten auch schon schwerer verdauliche Gemüsesorten bekommen. Ein Babys, dass erst mit 7 Monaten die Beikostreifezeichen zeigt, sollte zunächst nur leicht verdauliche Sorten bekommen.
Nitratreiche Gemüsesorten sollten nicht zu oft und in nicht zu großen Mengen im Babybrei enthalten sein und außerdem nicht wieder aufgewärmt werden.
Grundsätzlich dürfen Babys, sobald sie die Beikostreifezeichen zeigen, fast alle Gemüsesorten essen. Ich würde Ihnen aber empfehlen mit leicht verdaulichen Sorten zu starten und erst nach einiger Zeit auch schwerer verdauliche Sorten einzuführen.
Wenn ein 4 Monate altes Baby gerade erst die Beikostreifezeichen zeigt und bisher noch kein Gemüse bekommen hat, sollte es eine leicht verdauliche, süßlich schmeckende Gemüsesorte wie Karotte, Kürbis oder Pastinake bekommen. Ist Ihr Baby nach einiger Zeit geübter im Essen, können auch schwerer verdauliche Sorten dazukommen. Je abwechslungsreicher Ihr Baby isst, desto optimaler ist es mit Nährstoffen versorgt.
Wenn ein 5 Monate altes Baby gerade erst die Beikostreifezeichen zeigt und bisher noch kein Gemüse bekommen hat, sollte es eine leicht verdauliche, süßlich schmeckende Gemüsesorte wie Karotte, Kürbis oder Pastinake bekommen. Ist Ihr Baby bereits geübter im Essen, können auch schwerer verdauliche Sorten dazukommen. Je abwechslungsreicher Ihr Baby isst, desto optimaler ist es mit Nährstoffen versorgt.
Wenn ein 6 Monate altes Baby gerade erst die Beikostreifezeichen zeigt und bisher noch kein Gemüse bekommen hat, sollte es eine leicht verdauliche, süßlich schmeckende Gemüsesorte wie Karotte, Kürbis oder Pastinake bekommen. Ist Ihr Baby bereits geübter im Essen, können auch schwerer verdauliche Sorten dazukommen. Je abwechslungsreicher Ihr Baby isst, desto optimaler ist es mit Nährstoffen versorgt.
Zum Beikoststart eignen vor allem leicht verdauliche Gemüsesorten wie Karotte, Kürbis oder Pastinake gut für Babys. Ist Ihr Baby nach einiger Zeit geübter im Essen, können auch schwerer verdauliche Sorten dazukommen. Je abwechslungsreicher Ihr Baby isst, desto optimaler ist es mit Nährstoffen versorgt.
Zum Beikoststart eignen vor allem leicht verdauliche Gemüsesorten wie Karotte, Kürbis oder Pastinake gut für Babys. Ist Ihr Baby geübter im Essen, können auch schwerer verdauliche Sorten dazukommen. Je abwechslungsreicher Ihr Baby isst, desto optimaler ist es mit Nährstoffen versorgt.
Es gibt nicht die eine beste Gemüsesorte für Babys. Am besten ist es, wenn Babys viele unterschiedliche Gemüsesorten bekommen. Anfangs eignen sich am besten leicht verdauliche, leicht süßlich schmeckende Sorten wie Karotte, Kürbis oder Pastinake.
Da Babys als erstes Gemüse relativ leicht verdauliche, süßlich schmeckende Sorten bekommen sollten, wird meistens Karotte, Kürbis oder Pastinake als erstes Gemüse gegeben.
Karotte, Kürbis oder Pastinake sind für Babys leicht verdauliche Gemüsesorten. Brokkoli, teilweise auch Kürbis und Pastinake wird eine stuhlauflockernde Wirkung zugesprochen. Die Wirkung ist aber nicht bei jedem Baby gleich, bei manchen wirken sie stuhlauflockernd, bei anderen merkt man keinen Unterschied.
Brokkoli, teilweise auch Kürbis und Pastinake wird eine stuhlauflockernde Wirkung zugesprochen. Die Wirkung ist aber nicht bei jedem Baby gleich, bei manchen wirken sie stuhlauflockernd, bei anderen merkt man keinen Unterschied.
Karotte, Kürbis oder Pastinake sind für Babys leicht verdauliche Gemüsesorten.
Babys vertragen am besten leicht verdauliches Gemüse wie Karotte, Kürbis oder Pastinake.
Frühestens ab Beginn des 5. Monats dürfen Babys, die die Beikostreifezeichen erfüllen, gekochtes Gemüse bekommen. Meistens wird das Gemüse zunächst als reiner Gemüsebrei und später als Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei angeboten.
Pastinake schmeckt sehr mild, so dass sie Babys, die bisher ausschließlich Mutter- oder Pre-Milch bekommen nicht durch einen intensiven oder herben Geschmack überfordert.
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Kommentare
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Hallo, ich bin Barbara Eder.
Als Ernährungsberaterin bin ich auf Schwangere und Kinder spezialisiert. Mein umfangreiches Expertenwissen und meine Erfahrung aus der ehrenamtlichen Unterstützung von Familien mit Neugeborenen im ersten Lebensjahr - seit 2014 - teile ich in meinen Blogartikeln, in meinem Newsletter und natürlich in meinen Produkten.
Mein Ziel ist es, möglichst vielen Kindern gleich von Anfang an einen guten Start mit einer gesunden Ernährung zu verschaffen, die einfach ist und schmeckt. Wichtig ist mir dabei, dass der Ernährungsalltag in den Familien unbeschwert und stressfrei bleibt und die besten Grundlagen für das Erwachsenenalter gelegt werden.