Vermeiden Sie die 6 häufigsten Fehler bei Einführung der Beikost
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Viele Mütter sorgen sich, bei der Einführung der Beikost Fehler zu machen, doch meist machen sie sich über die falschen Dinge Gedanken.
Fehler können am besten durch gute Vorbereitung vermieden werden. Das Basiswissen zur Beikosteinführung finden Sie in meinem Beikost-Guide, den Sie sich als eBook im PDF-Format herunterladen können.
Inhaltsverzeichnis
1. Beikostfehler >> Zu früh beginnen <<
Einige Mütter haben schon in den ersten Lebensmonaten des Babys das Gefühl ihr Baby wird von Muttermilch oder Säuglingsmilchnahrung nicht mehr satt. Manche haben auch Bedenken, ob das Baby „nur über die Milch“ mit genügend Nährstoffen versorgt wird.
Auch manche Kinderärzte drängen aus Gründen der Allergieprävention möglichst früh Beikost einzuführen.
Die Mütter möchten aus eigenem Interesse oder weil sie sich unter Druck gesetzt fühlen möglichst bald mit der Einführung der Beikost beginnen.
Das ist jedoch ein Fehler, da die Verdauung des Babys erst zwischen dem Beginn des 5. und dem Beginn des 7. Monats weit genug ausgereift ist, um die neuen Lebensmittel verarbeiten zu können.
Wird zu früh begonnen, ist es sehr schwierig das Baby überhaupt zu füttern, da es die Nahrung mit der Zunge wieder aus dem Mund schiebt. Landet doch etwas im Magen hat das Baby dadurch Verdauungsbeschwerden.
Für das Baby ist es also sehr unangenehm, wenn Sie zu früh beginnen. Beginnen Sie daher erst, wenn das Baby bereit ist, um einen entspannten Beikoststart zu haben. Ihr Baby ist erst bereit, wenn es die Reifezeichen zeigt.
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2. Beikostfehler >> Zu schnell umstellen <<
Manchmal habe ich in meinen Kursen das Gefühl, die ein oder andere Mutter denkt, sie beginnt am Montag mit der Beikost und das Kind ist am darauf folgenden Sonntag mittags, nachmittags und abends jeweils eine Schüssel Brei.
Das ist jetzt natürlich übertrieben, aber, dass das nach spätestens ein paar Wochen der Fall ist wird schon gelegentlich erwartet.
Auf Basis dieser Erwartungshaltung gehen die Mütter viel zu schnell vor und setzen das Baby, wenn auch unbeabsichtigt, unter Druck.
Auch das ist ein Fehler und führt in der Regel dazu, dass Mutter und Kind schnell gestresst sind und sich in eine verfahrene Situation gebracht haben, aus der es nun gilt wieder herauszukommen.
Beginnen Sie besser ganz langsam.
Anfangs wird nur eine einzige Gemüsesorte angeboten. Es dauert teilweise schon mehr als eine Woche, bis davon überhaupt eine relevante Menge gegessen wird. Erst dann werden weitere Lebensmittel ergänzt. Wird der erste Brei vollständig gegessen, sollten bis zur Einführung des zweiten Breis wieder einigen Wochen vergehen.
Haben Sie Geduld für Ihr Baby ist die Umstellung auf die neuen Lebensmittel ein großer Schritt.
Einerseits muss sich seine Verdauung erst daran gewöhnen und das kann anfangs schon mal unangenehm sein. Andererseits ist es für Ihr Baby auch neu, dass es beim Essen nicht mehr in Mamas Armen liegt. Die beruhigende Wirkung des Saugens fehlt und das Essen an sich geht langsamer und ist für Ihr Baby auch anstrengender.
Wie Sie sehen ist die Einführung der Beikost kein kurzes Projekt, sondern zieht sich über ein paar Monate hin. Ausnahmen bestätigen die Regel.
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3. Beikostfehler >> Zu viele verschiedene Lebensmittel gleichzeitig einführen <<
Der nächste Fehler ist, dass gleich anfangs zu viele Lebensmittel auf einmal eingeführt werden. Es wird mit Kürbis-Karotte begonnen, dann kommt Zucchini-Hackfleisch-Kartoffel und dann Mango-Banane-Apfel mit 7-Korn-Getreideflocken.
Vielen Babys ist anfangs der Geschmack eines einzigen Lebensmittels schon zu intensiv, geschweige denn die Geschmacksexplosion, die in ihrem Mund stattfindet, wenn so viele gemischt gefüttert werden.
Die Geschmacksnerven des Babys sind noch sehr sensibel und nehmen den Geschmack neuer Lebensmittel viel intensiver wahr. Dazu kommt, dass Muttermilch leicht süßlich schmeckt, während Gemüse und Co. einen vergleichsweise herben Geschmack haben.
Versetzen Sie sich in Ihre Baby hinein… es hat bisher ausschließlich Milchmahlzeiten bekommen. Wenn Sie Säuglingsmilchnahrung füttern, ist der Geschmack immer gleich. Bei Muttermilch variiert der Geschmack etwas in Abhängigkeit davon, was die Sie essen. Aber im Vergleich zu den neuen Lebensmitteln schmeckt auch Muttermilch immer gleich und deutlich weniger intensiv.
Beginnen Sie daher anfangs mit einer einzigen Gemüsesorte, bis davon eine gewisse Menge gegessen wird. Auch, wenn das bedeutet, dass Sie über Wochen nur diese eine Sorte anbieten.
Erst dann kann im Abstand von 3 Tagen ein neues Lebensmittel dazukommen. Pro Brei sollte auch nur eine Sorte aus den enthaltenen Lebensmittelgruppen enthalten sein, also beispielsweise im Obst-Getreidebrei nur eine Sorte Obst und eine Sorte Getreide.
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4. Beikostfehler >> Zu hohe Erwartungen an die Essfertigkeiten des Babys haben <<
Optimal wäre natürlich, wenn das Baby bewegungslos in seinem Stuhl sitzt und den Mund weit öffnet, wenn der Löffel mit Brei kommt. Der Löffel sollte dann sauber abgeleckt wieder aus dem Mund kommen und weiter geht’s mit dem nächsten. Nach zehn Minuten ist die Schüssel geleert.
Das ist die Wunschvorstellung einiger Mütter. Ich muss Sie hier leider enttäuschen: Das ist totaaaal unrealistisch!
Die Realität sieht so aus: Der Löffel kommt, das Baby öffnet den Mund ein kleines Stück, so dass bereits beim Einführen des Löffels die Hälfte daneben landet. Dann dreht es den Kopf plötzlich zur Seite, weil in zwanzig Kilometer Entfernung eine Kirchenglocke schlägt, so dass der Brei über die Wange bis zum Ohr und in den Haaren klebt.
Jetzt kommt der zweite Löffel. Das Baby patscht mit beiden Händen in die Schüssel, so dass Kleidung von Mutter und Kind, der Stuhl, der Tisch und der Boden mit Brei besprenkelt sind. Anschließend verreibt es den Brei mit den Händen auf dem Tisch.
Nach dem dritten Löffel bläst das Baby die Backen auf und macht „brrrr“… ich könnte noch ewig so weiter machen :-).
Die Mahlzeit inklusive der anschließend dringend notwendigen Grundreinigung dauert so schnell mal 45 Minuten.
Hört sich für viele schrecklich an, gehört aber einfach dazu und es kann nicht verhindert werden, dass das Essen anfangs eine riesige Sauerei ist. Wenn nicht der Fütternde, das Kind und die Umgebung im Umkreis von einem Meter – eher zwei – nach der Mahlzeit mit Brei kontaminiert sind, machen Sie irgendetwas falsch.
Kinder lernen mit dem Mund und den Händen. Sie müssen auch lernen wie es sich anfühlt, wenn der Brei zwischen den Fingern durchgedrückt wird, wie er sich auf einer Fläche verteilen lässt und wie es sich anhört, wenn Brei, Löffel oder Schüssel auf den Boden fallen… und natürlich, wie die Mama darauf reagiert… und, ob das beim 30. Mal immer noch so ist oder nur bei den ersten 29 Versuchen :-).
Ich habe ein kurzes Video zur Beikosteinführung bei kindergesundheit-info.de gefunden, dass Sie sich ansehen können, um einen Eindruck zu gewinnen.
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5. Beikostfehler >> Zu schnell aufgeben <<
Häufig ist der Ablauf wie folgt: Es gibt erstmals ein neues Lebensmittel. Die Mutter schiebt dem Baby erwartungsvoll einen Löffel in den Mund. Das Baby verzieht das Gesicht und öffnet den Mund nicht mehr. Die Mutter kommt zu dem Ergebnis, das ihr Kind dieses Lebensmittel nicht mag und streicht es künftig vom Speiseplan.
Das ist ein Fehler und bei manchen Babys würde auf diese Weise kaum etwas übrig bleiben, was sie gerne essen.
Für Babys ist alles, was nicht Milch ist, gewöhnungsbedürftig. Manche Babys sind eher neugierig und offen für Neues und kommen schneller auf den Geschmack. Andere sind eher vorsichtig und brauchen länger, um sich an Neues zu gewöhnen.
Geben Sie daher nicht so schnell auf! Manche Kinder müssen ein und dasselbe Lebensmittel bis zu 10mal probieren, bevor sie es akzeptieren.
Bieten Sie neue Lebensmittel mit kurzen Abständen immer wieder an, ohne das Kind zum Essen zu zwingen. Es reicht, wenn das Lebensmittel die Lippen berührt, so dass eine kleine Menge im Mund landet und das Baby probiert. Der Abstand, in dem probiert wird, sollte hierbei nicht viele Wochen, sondern eher einige Tage betragen.
Die wichtigsten Tipps für die Beikosteinführung finden Sie in meinem Beikost-Guide, den Sie sich als PDF für 0 € herunter laden können.
6. Beikostfehler >> Zu wenig Geduld haben <<
Für manche Mütter ist es eine Geduldsprobe, wenn das Essen der Beikost nicht immer gleich gut klappt. Es ist aber völlig normal, dass das Baby mal sehr gut, mal nicht so gut isst und ab und zu den Brei auch einfach komplett verweigert.
Babys machen in der Zeit der Einführung der Beikost viele Entwicklungsschübe, sie zahnen, kränkeln vielleicht mal oder sind nach einer Impfung nicht so fit. Das sind alles Gründe dafür, dass es mit dem Beikost essen mal besser und mal schlechter klappt.
Manchmal sind sie auch einfach zu müde fürs Löffeln, hatten einen aufregenden Tag oder brauchen einfach so mal eine Breipause.
Insbesondere, wenn Kinder eine sehr anhängliche Phase haben, verweigern sie oft auch den Brei. Aus meiner Sicht können sie dann einfach nicht auf die Nähe zur Bezugsperson und das beruhigende Saugen beim Essen verzichten. Das kann zum Beispiel auch in der Phase der Eingewöhnung in einer Kinderbetreuungseinrichtung der Fall sein.
Üben Sie sich also in Geduld, es wird sich für Sie und Ihr Baby auszahlen.
Wenn Sie den Eindruck haben, Ihr Baby will keinen Brei, lesen Sie gerne meinen Blogartikel Ihr Baby will keinen Brei (mehr)? 15 Probleme + Lösungen.
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Häufig gestellte Fragen
Sie können zwischen dem Beginn des 5. und 7. Monats anfangen. Sie sollten aber erst beginnen, wenn Ihr Baby alle Beikostreifezeichen zeigt.
Sie erkennen die Beikostreife an den folgenden Beikostreifezeichen
- mit Unterstützung sitzen und den Kopf selbst halten
- Interesse am Essen anderer
- sich selbst Dinge in den Mund stecken
- Mund öffnen, wenn Nahrung angeboten wird
- Nahrung wird nicht mehr mit der Zunge aus dem Mund geschoben (Zungenstreckreflex)
- Kaubewegungen machen
Mehr Infos finden Sie in meinem Artikel Beikostreifezeichen: Welches ist das Wichtigste? und in meinem Artikel Zungenstreckreflex: Wie erkennen? Wie testen? Wann weg?
Falsche Beikostreifezeichen, sind Anzeichen, die nicht darauf hindeuten, dass Ihr Baby bereit für die Beikost ist. Hier ein paar Beispiele:
- Ihr Baby verlangt nach mehr Milch als bisher. Dies ist kein Zeichen dafür, dass es nicht mehr satt wird und daher Beikost zugefüttert werden sollte. Wenn Babys mehr Milch benötigen, trinken sie öfter, weil das die Milchproduktion anregt. Es bedeutet nicht, dass sie nicht satt werden.
- Ihr Baby steckt sich die Hände und andere Dinge in den Mund. Dies alleine ist kein Zeichen dafür, dass Ihr Baby bereit für die Beikost ist. Nur in Kombination mit weiteren Zeichen, gehört auch das zu den Beikostreifezeichen.
- Ihr Baby wacht nachts wieder öfter auf und verlangt nach Milch. Babys wachen ab ca. 6 Monaten nachts öfter auf, weil sich der Schlaf umstellt und sie die Schlafphasen noch nicht ohne Hilfe verbinden können. Es bedeutet weder, dass Ihr Baby zwingend Hunger hat, noch, dass es von der Milch nicht mehr satt wird, es braucht einfach nur Hilfe beim Weiterschlafen.
- Schmatzen und Interesse am Essen anderer. Dies ist nur in Kombination mit den anderen Beikostreifezeichen eine Anzeichen dafür, dass Ihr Baby bereit für die Beikost ist. Tritt dieses Anzeichen ohne die anderen auf, ist es kein Beikostreifezeichen.
Wenn Sie zu früh mit der Beikost beginnen, ist es wahrscheinlich, dass Sie es gar nicht schaffen Ihrem Kind Brei zu füttern. Der Zungenstreckreflex verhindert, dass Ihr Baby die noch ungeeigneten Lebensmittel isst. Das Baby schiebt den Brei mit der Zunge wieder aus dem Mund. Würde es Ihr Baby trotzdem irgendwie schaffen den Brei zu essen, kann es Verdauungs- und andere Gesundheitsprobleme bekommen. Daher sollten Sie erst zwischen dem Beginn des 5. und 7. Monats mit der Beikost beginnen, wenn Ihr Baby die Beikostreifezeichen zeigt. Mehr Infos finden Sie in meinem Artikel Können Babys auch schon ab dem 3. Monat Babybrei essen?
Beginnt man zu spät mit der Beikost, kann sich das negativ auf das Allergierisiko des Babys auswirken. Die Einführung von Allergenen in der Beikost zwischen dem Beginn des 5. und 7. Monats und gleichzeitiges Stillen senkt lt. dem Deutschen Allergie- und Asthmabund das Allergierisiko Ihres Babys. Außerdem haben Babys in diesem Zeitraum das größte Interesse an den neuen Lebensmitteln. Wenn Sie zu lange warten, kann das Interesse wieder nachlassen und es wird möglicherweise schwierig Ihrem Baby den Brei schmackhaft zu machen. Daher sollten Sie nicht zu spät mit der Beikost starten, sondern beginnen, wenn Ihr Baby die Beikostreifezeichen zeigt.
Man fängt mit einer Sorte Gemüsebrei an, steigert, wenn es gut klappt langsam die Menge und fügt dann die restlichen Zutaten des Mittagsbreis schrittweise hinzu. Mehr Infos zur schrittweisen Einführung und der Reihenfolge der Breie finden Sie in meinem Artikel Beikostplan für Babys – Einfache Schritt für Schritt Anleitung
Anfangs sollten Sie nur eine Sorte reinen Gemüsebrei füttern, bis Ihr Baby ca. 100 g davon schafft. Erst dann sollten Sie die nächste Zutat des Mittagsbreis einführen. Andere Gemüsesotten kommen erst hinzu, wenn der vollständige Mittagsbrei eingeführt ist. Ist dies der Fall, können Sie die enthaltenen Zutaten einzeln durch andere austauschen.
Baby-led Weaning ist die Beikosteinführung ohne Brei. Sie wird daher auch als breifreie Beikost bezeichnet. Dem Baby werden Lebensmittel in stückiger Form, also als Fingerfood angeboten, wenn es die Beikostreifezeichen zeigt. Mehr Infos finden Sie in meinem Artikel Was ist besser? Brei oder Fingerfood?.
Die 3 Babybreie werden in der Regel in dieser Reihenfolge eingeführt:
- Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei
- Milch-Getreide-Brei
- Obst-Getreide-Brei
Die Reihenfolge kann aber auch geändert werden. Mehr Infos finden Sie in meinem Artikel Beikostplan für Babys – Einfache Schritt für Schritt Anleitung
Mittags sind die meisten Babys nicht zu müde und gut gelaunt, daher klappt es mittags oft am besten mit den ersten Breiversuchen.
Grundsätzlich können Sie auch abends mit der Beikosteinführung starten. Es kann aber sein, dass Ihr Baby einfach schon zu müde ist und deshalb nicht so gut mitmacht. Einfach ausprobieren, dann wissen Sie es :-).
Ihr Baby sollte anfangs nur wenige Löffel reinen Gemüsebrei bekommen. Klappt das Essen gut, können Sie die Menge langsam steigern.
Anfangs sollten Sie mit wenigen Löffeln reinem Gemüsebrei beginnen (max. 5 Löffel). Nimmt Ihr Baby den Brei gut an können Sie die Menge langsam steigern. Ich persönlich würde versuchen die Menge jeweils über 3 Tage zu verdoppeln, bis 100 g Gemüsebrei gegessen werden. Dann kann die nächste Zutat des Mittagsbreis eingeführt werden. Die Rezepte für den Brei finden Sie in meinem Beikost-Guide, den Sie sich für 0 Euro herunterladen können.
Solange der Brei nur reines Gemüse enthält und kein Fleisch und nur kleine Mengen gegessen werden, kann es sein, dass Ihr Baby den Brei schneller verdaut, als wenn es eine Still- oder Flaschenmahlzeit bekommt. Es kann also vorkommen, dass Ihr Baby anfangs nach einer Breimahlzeit schneller wieder Hunger hat, als nach einer Milchmahlzeit.
Sie erkennen, dass Ihr Baby satt ist, wenn es
- den Kopf wegdreht oder schüttelt.
- den Löffel mit der Hand wegschiebt oder wegschlägt.
- den Mund nicht mehr aufmacht.
- den Brei wieder ausspuckt oder nur noch mit dem Essen spielt.
- es unruhig wird oder weint, was aber natürlich auch andere Ursachen haben kann.
Babys haben – sofern sie gesund sind – ein sehr gute Hunger- und Sättigungsgefühl, das heißt sie essen nicht zu viel und nicht zu wenig. Daher sollten Sie die Breimengen, die Ihr Baby essen möchte, weder versuchen zu reduzieren noch zu steigern. Die einzige Ausnahme ist in den ersten Tagen der Beikosteinführung, hier würde ich die Menge nur langsam steigern, auch wenn das Baby ganz begeistert ist, weil sich die Verdauung trotzdem erst an das neue Essen gewöhnen muss.
Wenn Ihr Baby den Brei nicht verträgt, merken Sie das daran, dass es Blähungen, Bauchschmerzen, Verstopfung oder Durchfall bekommt. Diese Anzeichen sind aber nicht verlässlich, da es völlig normal ist, dass sich die Verdauung Ihres Babys erst an die neuen Lebensmittel gewöhnen muss und daher bei fast allen Babys anfangs Verdauungsbeschwerden auftreten. Im Zweifel sollten Sie daher den Kinderarzt aufsuchen.
Wenn Sie den Eindruck haben, dass Ihr Baby die Beikost nicht verträgt, sollten Sie den Kinderarzt aufsuchen. Blähungen, Bauchschmerzen, Verstopfung oder Durchfall können zwar Anzeichen dafür sein, dass Ihr Baby die neuen Lebensmittel nicht verträgt, aber es sind keine verlässlichen Anzeichen, da es grundsätzlich normal ist, dass sich die Verdauung Ihres Babys erst an die neuen Lebensmittel gewöhnen muss und daher bei fast allen Babys anfangs Verdauungsbeschwerden auftreten.
Es ist leider völlig normal, dass Babys anfangs Verdauungsprobleme haben, wenn Beikost eingeführt wird. Sie sind die neuen Lebensmittel nicht gewöhnt und auch der Stuhlgang verändert sich, er wird fester, oft auch seltener und dann, wenn’s soweit ist, teilweise auch deutlich mehr. Daher kann es auch vorkommen, dass Ihr Baby nach dem abendlichen Brei auch mal schlechter schläft. Normalerweise spielt sich alles nach einer Weile ein und stellt kein Problem mehr dar. Sollten Sie den Eindruck haben, dass die Beschwerden Ihres Babys über das normale Maß hinausgehen, sollten Sie einen Kinderarzt aufsuchen.
Wenn Ihr Baby beim Brei essen das Gesicht verzieht, sollten Sie Geduld haben und immer wieder probieren lassen ohne Druck auszuüben. Viele Babys verziehen das Gesicht, wenn sie zum ersten Mal Brei bekommen, weil sie bisher nur Mutter- oder Pre-Milch getrunken haben und Brei nun mal so gaaar nicht nach Mutter- oder Pre-Milch schmeckt :-)… er schmeckt deutlich herber und intensiver und einige Babys sind daher anfangs nicht besonders begeistert. Da hilft nur immer wieder anbieten, bis sich das Baby an den neuen Geschmack gewöhnt.
Bei jedem Baby dauert es unterschiedlich lange, bis es sich an den Geschmack des Breis gewöhnt hat. Manche Babys müssen ein neues Lebensmittel bis zu 10mal mit nicht allzu großen Abständen probieren, bevor sie es akzeptieren.
Es wichtig Beikost langsam einzuführen, weil sich die Geschmacksnerven und die Verdauung Ihres Babys erst an die neuen Lebensmittel gewöhnen müssen. Gehen Sie zu schnell vor, kann es passieren, dass Ihr Baby es als schlechte Erfahrung empfindet und den Brei verweigert oder Verdauungsprobleme bekommt.
Da es sehr viele verschiedene Gründe dafür geben kann, warum Ihr Baby keinen Brei essen will und vielleicht den Mund gar nicht erst aufmacht, gibt es auch viele unterschiedliche Möglichkeiten, was Sie tun können. Hier ein paar Bespiele:
- Wenn Ihr Baby keinen Brei mag, können Sie es mit Fingerfood versuchen.
- Wenn Ihr Baby während des Zahnens keinen Brei essen möchte, können Sie den Brei kalt anbieten, das mögen viele Babys lieber, wenn der Kiefer schmerzt.
- Wenn von Anfang an Schwierigkeiten oder Probleme bei der Beikosteinführung auftreten, kann es sein, dass Ihr Baby noch nicht bereit für die Beikost ist. In diesem Fall warten Sie einfach noch ein paar Wochen.
- Wenn Ihr Baby phasenweise mal keinen Brei mag, können Sie eine Breipause machen.
Mehr Tipps finden Sie in meinem Artikel Ihr Baby will keinen Brei (mehr)? 15 Gründe + Lösungen
Zunächst sollten Sie ruhig bleiben, genau beobachten und erst mal nicht eingreifen, wenn Ihr Baby würgt. Anfangs haben Babys einen stärkeren Würgereflex als Erwachsene, das heißt, sie würgen manchmal sogar dann, wenn das Essen noch gar nicht so weit hinten im Mund angekommen ist, dass eine Gefahr des Verschluckens bestehen würde. In diesem Fall ist das nichts Schlimmes. Sollte Ihr Baby sich jedoch verschluckt haben und deshalb würgen, ist es gut, wenn es würgt und hustet, damit die Atemwege wieder frei werden. Solange Ihr Baby kräftig hustet, besteht normalerweise noch keine Notsituation, auch wenn die Augen tränen und das Gesicht vielleicht rot anläuft vor Anstrengung. Setzt die Atmung jedoch aus, wird Ihr Kind blass und eher ruhig, sollten Sie Erste-Hilfe-Maßnahmen einleiten. Ich empfehle Ihnen einen Erste-Hilfe-Kurs für Kinder zu machen, damit Sie in einer solchen Situation wissen, was zu tun ist.
Ja, selbstverständlich können Sie mal einen Tag mit der Beikost pausieren. Wenn Ihr Baby plötzlich keinen Brei mehr mag kann es helfen eine ganze Woche zu pausieren und erst danach wieder weiter zu machen.
Brei essen ist für Babys gerade anfangs anstrengend, daher kann es schon mal sein, dass sie beim Essen einschlafen, wenn sie sowieso schon etwas müde waren. Sollte das öfter vorkommen, sollten sie einen früheren bzw. anderen Zeitpunkt für das Brei essen wählen, zu dem Ihr Baby nicht so müde ist.
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Kommentare
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Hallo, ich bin Barbara Eder.
Als Ernährungsberaterin bin ich auf Schwangere und Kinder spezialisiert. Mein umfangreiches Expertenwissen und meine Erfahrung aus der ehrenamtlichen Unterstützung von Familien mit Neugeborenen im ersten Lebensjahr - seit 2014 - teile ich in meinen Blogartikeln, in meinem Newsletter und natürlich in meinen Produkten.
Mein Ziel ist es, möglichst vielen Kindern gleich von Anfang an einen guten Start mit einer gesunden Ernährung zu verschaffen, die einfach ist und schmeckt. Wichtig ist mir dabei, dass der Ernährungsalltag in den Familien unbeschwert und stressfrei bleibt und die besten Grundlagen für das Erwachsenenalter gelegt werden.