Milchfördernde Lebensmittel – was wirkt wirklich?
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Viele Mamas sorgen sich, zu wenig Milch zu haben. In diesem Artikel erfahren Sie zunächst, woran Sie erkennen, ob Sie wirklich zu wenig Milch haben.
Anschließend lesen Sie welchen Lebensmitteln wie bestimmten Tees, Getränken, Gewürzen und Kräutern eine milchbildende Wirkung nachgesagt wird und ob da was dran ist.
Am Ende des Artikels finden Sie alle Maßnahmen zur Steigerung der Milchmenge, die wirklich helfen.
Inhaltsverzeichnis
Habe ich zu wenig Muttermilch?
Viele stillende Mütter haben irgendwann im Laufe der Stillzeit das Gefühl zu wenig oder keine Milch mehr zu haben. Andere sorgen sich, dass ihre Milch das Baby nicht mehr richtig sättigt. Das sind auch die häufigsten Gründe dafür, dass abgestillt wird.
Tatsache ist aber, dass bei den meisten Müttern keine körperlichen Probleme vorliegen und sie völlig ausreichend Milch bilden können. Trotzdem herrscht der hartnäckige Irrglaube, dass Mütter oft nicht genug Milch hätten.
Die Gründe für Probleme beim Stillen sind meistens
- Ungünstige Rahmenbedingungen wie schwierige Geburt oder Wochenbettzeit, so dass Säuglingsmilchnahrung zugefüttert wird. Unterm Strich: Stress.
- Eine falsche Wahrnehmung. Es wird also nur angenommen, die Milch sei zu wenig, obwohl das gar nicht der Fall ist.
Oft treffen auch mehrere Ursachen gleichzeitig zu.
Beim Füttern mit der Flasche können Sie genau sehen, wie viel das Baby trinkt und so sicher sein, dass es genug bekommt. Beim Stillen ist das leider nicht der Fall, die Skala fehlt :-).

Wie merkt man beim Stillen, ob das Baby zu wenig oder genug Milch bekommt?
Einen Anhaltspunkt würden Sie erhalten, wenn Sie Ihr Baby über 24 Stunden vor und nach jedem Stillen wiegen. Die Summe aller Gewichtsveränderungen ergibt die Milchmenge, die Ihr Baby getrunken hat.
Gar kein Problem oder? Das mit dem Wiegen vor und nach jeder Mahlzeit? Ironie beiseite, das ist natürlich schwer zu bewerkstelligen. Einerseits, weil es zusätzlichen Stress für Sie und Kind bedeutet und andererseits, weil eine sehr genaue Waage benötigt wird, die meist nur in Kliniken zur Verfügung steht.
Selbst wenn Sie die getrunkene Milchmenge genau ermitteln könnten, reicht diese Information alleine nicht aus, um zu beurteilen, ob die Milch reicht. Sie müssten außerdem genau wissen, wieviel Milch Ihr Baby überhaupt benötigt. Diese Menge unterscheidet sich von Kind zu Kind nämlich stark.
Manchen Babys reichen weniger als 500 ml in 24 Stunden, andere brauchen 1.300 ml. Daher ist auch die Milchmenge, die stillende Mütter produzieren sehr unterschiedlich. Bitte recherchieren Sie aus diesem Grund auch nicht nach Tabellen in denen die durchschnittliche Milchmenge nach Gewicht angegeben wird… und vergleichen Sie Ihr Baby auch nicht mit Geschwisterkindern oder Babys befreundeter Mütter.
Babys, die gestillt werden, benötigen übrigens weniger Milch als Babys, die die Flasche bekommen, weil Muttermilch besser verwertet wird als Säuglingsmilchnahrung.
Wiegen und vergleichen hilft Ihnen also nicht wirklich weiter.
Aber wie es dann herausfinden?
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Ein gute Stillberaterin kann durch beobachten des Stillens einschätzen, ob das Baby genug Milch bekommt.
Eine Stillberaterin achtet auf folgende Hinweise, um einzuschätzen, ob das Baby satt wird
- zunächst ruhiges und konzentriertes Saugen mit geöffneten Augen und durchdringendem Blick, das Schlucken ist hörbar
- dann entspannt sich das Baby, die Fäuste öffnen sich leicht, die Augen schließen sich
- zuletzt wird die Brust losgelassen und das Baby schläft ein und hat einen feuchten Mund
- eine gute Gewichtsentwicklung
- eher flüssiger Stuhl, nicht trocken oder hart
- regelmäßig nasse Windeln
- aufmerksames und aufgewecktes Verhalten des Kindes
Babys, die nicht satt werden, sind häufig unruhig und zappelig beim Stillen, schlafen sehr schnell ein, sind lethargisch oder nuckeln nur.
Oft interpretieren Mütter bestimmte Umstände, Veränderungen ihres Körpers oder das Verhalten des Babys falsch.

Folgende Anzeichen sind KEIN Zeichen dafür, dass die Milch nicht reicht
- Kleine Brüste.
- Die Brust ist nicht mehr so groß und prall vor den Mahlzeiten, sie wird kleiner und ist auch vor den Mahlzeiten weich.
- Die Brust läuft nicht mehr aus.
- Die Mutter spürt den Milchspendereflex nicht oder nicht mehr.
- Beim Abpumpen kommt nur sehr wenig Milch.
- Das Baby trinkt plötzlich häufiger oder länger als gewöhnlich.
- Das Baby trinkt plötzlich seltener oder kürzer als gewöhnlich.
- Dauerstillen nachmittags, abends oder nachts (Clusterfeeding).
- Das Baby ist unruhig und schreit oft insbesondere am Nachmittag und Abend.
- Das Baby ist vergleichsweise zierlich.
Sehen wir uns genauer an, warum diese Zeichen nicht darauf hindeuten, dass Sie zu wenig Milch haben.
Nicht mehr so große und pralle Brüste und auch das fehlende Auslaufen sind wünschenswert. Es zeigt, dass sich die Milchproduktion gut eingespielt hat. Eine Brust kann in der Stillzeit sogar größer sein, als die andere und auch mehr Milch produzieren. Auch das bedeutet nicht, dass die Milch nicht reicht. Die Ursache dafür ist mehr aktives Brustdrüsengewebe in dieser Brust. Nach dem Abstillen gleicht sich das Größenverhältnis wieder an, so dass es wieder wie vor der Schwangerschaft ist.
Wenig Milch beim Abpumpen ist ebenfalls kein Zeichen dafür, dass die Milchmenge zu gering ist. Eine Milchpumpe ist kein Baby und ruft damit weder die gleiche hormonelle Reaktion bei Ihnen hervor noch „saugt“ sie genauso effektiv. Es gibt viele Mütter, die aufgrund eines Milchstaus abpumpen möchten und nur wenige Milliliter zusammenkriegen. Auch die Qualität der Pumpe und die angewendete Technik ist wichtig. Es sollte in jedem Fall eine elektrische Pumpe sein.
Konnten Sie immer problemlos abpumpen, aber plötzlich funktioniert es nicht mehr, ist der Grund dafür häufig Stress.
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Auch, wenn Sie den Milchspenderreflex nicht oder nicht mehr spüren, bedeutet das nicht, dass sie zu wenig Milch haben. Viele Mütter spüren den Milchspendereflex im Laufe der Stillzeit nicht mehr oder nur noch gelegentlich. Manche Mütter spüren ihn nie.
Ist der Milchspendereflex nicht mehr spürbar heißt das nicht, dass er nicht vorhanden ist. Es heißt nur, dass er nicht spürbar ist. Aber: Das Warten und die Sorge um den Milchspendereflex lösen Stress aus, was tatsächlich dazu führen kann, dass der Reflex ausbleibt.
Häufigeres, längeres Trinken und abendliches Dauerstillen dienen dazu die Milchproduktion anzuregen, damit die Milchmenge gesteigert wird. Es bedeutet aber nicht, dass das Baby nicht satt wird. Eine Brust kann nicht „leer getrunken“ werden, da die meiste Milch erst während dem Stillen produziert wird.
Die Brust ist keine Milchtüte, die geleert wird und dann erst wieder volllaufen muss. Daher ist auch die Größe der Brust irrelevant.
Sie müssen auch keine Angst haben, dass Ihr Baby zu viel Milch trinkt. Natürlich wollen Babys auch zur Beruhigung oder wenn sie müde sind angelegt werden, relevante Mengen trinken sie aber nur, wenn sie Hunger haben.
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Viele Babys trinken mit der Zeit seltener und kürzer. Woran das liegt? Übung macht den Meister! Sie lernen schneller und effektiver zu saugen. Manche Babys sind bereits nach 5 Minuten satt. Sich an einer durchschnittlichen Stilldauer zu orientieren ist daher nicht sinnvoll.
Wenn Sie Ihre Periode bekommen, kann die Milchmenge kurzfristig etwas zurück gehen und sich der Geschmack der Milch verändern. Manche Babys trinken aufgrund des anderen Geschmacks in dieser Zeit einige Tage weniger. Dies ist jedoch längst nicht bei jeder Stillenden so und auch nicht bei jeder Periode.
Ist Ihr Baby unruhig und schreit viel, kann das zahlreiche Gründe haben – nicht nur Hunger. Vielleicht macht es einen Entwicklungsschub, muss die vielen Eindrücke des Tages verarbeiten oder hat Blähungen. Es kann sogar ein Zeichen für zu viel Milch sein.
Solange ein Baby sich altersgemäß entwickelt ist auch die Tatsache, dass es kleiner und dünner ist als andere Babys kein Zeichen dafür, dass es zu wenig Milch bekommt. Lassen Sie Ihren Kinderarzt beurteilen, ob die Gewichtsentwicklung im grünen Bereich verläuft.

Malzbier zur Steigerung der Milchmenge trinken?
Stillenden Müttern wird gerne geraten Malzbier zu trinken, da es eine milchanregende Wirkung haben soll.
Diese „Biergetränke“ sollen die Milchbildung anregen
- Malzbier
- Karamalz
- Vitamalz
- alkoholfreies Bier
Teilweise ist sogar von normalem Bier oder Sekt die Rede. Was natürlich wegen des Alkohols gar nicht geht!
Keinem dieser Biere kann eine milchfördernde Wirkung nachgewiesen werden. Ganz im Gegenteil: Sie können sogar zu einer Verringerung der Milchmenge führen.
Grund dafür ist vermutlich, dass sich der Geschmack der Muttermilch durch das Bier verändert und viele Babys deswegen weniger Milch trinken. Durch die geringere Trinkmenge wird dann auch weniger Muttermilch produziert. Außerdem enthalten selbst die alkoholfreien Varianten und die genannten Malzbiere Restalkohol. Mehr zum Thema Alkohol finden Sie in diesem Artikel.
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Mit bestimmten Tees die Milchbildung fördern?
Einigen Tees wird eine milchfördernde, anderen eine milchhemmende Wirkung nachgesagt. Die jeweilige Wirkung soll eintreten, wenn Sie die genannten Kräuter essen oder als Tee trinken.
Kräuter und Tee mit milchfördernder Wirkung
Die folgenden Kräuter, Samen, Blätter und Knollen sind häufig in sogenannten Stilltees enthalten und sollen die Milchbildung anregen. Milchbildungstees enthalten meist eine Mischung der verschiedenen Sorten.
- Anis
- Basilikum
- Bockshornkleesamen, fälschlicherweise auch Boxhornklee geschrieben, auch in Form von Kapseln / Tabletten erhältlich
- Dill
- Eisenkraut
- Fenchel
- Himbeerblätter
- Ingwer
- Kreuzkümmel
- Kümmel
- Kurkuma / mit Milch auch als Goldene Milch bekannt
- Majoran
- Rooibos – auch Rooibusch, Roibush, Roibusch, Roibosch oder Rotbusch genannt
- Schwarzkümmel
- Zitronenverbene
Fenchel-Anis-Kümmeltee als Teemischung – oder auch die einzelnen Sorten pur – sollen außerdem bei Blähungen helfen. Auch Ingwertee und Dill wird dies Wirkung zugesprochen. Es gibt aber auch Babys die davon erst Blähungen bekommen.
Teilweise sind die Aussagen leider widersprüchlich.
Einerseits wird z. B. Brennnesseltee eine milchbildende Wirkung nachgesagt. Andererseits wirkt er aber entwässernd, so dass ihm ebenso nachgesagt wird, er würde die Milchbildung hemmen, wenn zu viel Flüssigkeit ausgeschieden wird.
Ähnlich bei Melisse bzw. Zitronenmelisse. Sie ist in vielen Stilltees enthalten, weil ihnen milchfördernde Eigenschaften zugeschrieben werden. Man liest aber auch, dass Stillenden wegen einer möglichen giftigen Wirkung auf die Leber verzichten sollten. Sogar als krebserregend wird Melisse bezeichnet. Worin sich alle einig sind ist: Melissentee sollte nur in Maßen getrunken werden.
Auch zu Holunterblütentee gibt es unterschiedliche Ansichten. Die einen sagen, er fördert die Milchbildung, auf manchen Verpackungen wird aber auch dazu geraten in der Stillzeit darauf zu verzichten.

Kräuter und Tee mit abstillender Wirkung
Manchen Kräutern und Tees werden eine milchhemmende und damit abstillende Wirkung nachgesagt. Sie sind deswegen oft in Abstilltee enthalten.
- Salbei
- Hibiskus
- Petersilie
- Rosmarin
- Pfefferminze / Minze
Pfefferminze und Minze enthalten außerdem Menthol, das für Babys schädlich sein kann. Mehr dazu im nächsten Absatz.
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Kräuter und Tees, die Ihrem Baby schaden können
Von Pfefferminze, Minze, Kampfer und Eukalyptus wird in der Stillzeit abgeraten, da sie Menthol enthalten, das bei Babys Atemstillstand verursachen kann. Aus diesem Grund raten einige auch von After Eight, Bonbons und Kaugummi ab in dem die Kräuter oder Menthol enthalten ist.
Andere Teesorten enthalten wiederum Koffein, das in der Stillzeit nur in Maßen getrunken werden sollte. Angaben zum Koffeingehalt der betroffenen Tees finden Sie in diesem Artikel.
Erlaubte Kräuter und Tees ohne Wirkung auf die Milchbildung
Diese Kräuter und Tees werden als erlaubt bezeichnet. Sie haben weder eine stillfördernde noch eine milchhemmende Wirkung.
- Bärlauch
- Früchtetee, sofern kein Hibiskus enthalten ist, was kaum zu finden ist
- Hagebuttentee
- Kamille
- Lavendel
- Oregano
- Schnittlauch
- Thymian dazu siehe embryotox.de
- Zitronengras
Bei manchen Babys verursachen Früchte- oder Hagebuttentee, Bärlauch oder Schnittlauch einen wunden Po oder auch Blähungen. Das muss bei Ihrem Baby aber nicht der Fall sein. Hier hilft nur ausprobieren.

Welche Tees sollten Sie also in der Stillzeit trinken?
Verwirrend oder? Ich an Ihrer Stelle, wüsste jetzt nicht, was ich tun oder lassen soll…
Ich würde so vorgehen:
Keinem dieser Kräuter und Tees kann tatsächlich eine milchbildende Wirkung nachgewiesen werden, was auch die La Leche Liga (Seite 2) bestätigt. Leider wird nichts zur milchhemmenden Wirkung erwähnt. Ich persönlich gehe aber davon aus, dass die milchhemmende Wirkung ebenfalls nicht nachgewiesen werden kann.
Ich bin der Meinung, dass die Wirkung eher auf Ihre Einstellung zurückzuführen ist. Sind Sie überzeugt davon, dass die Kräuter wirken? Dann werden sie das auch tun. Stehen Sie dem skeptisch gegenüber, tritt keine Wirkung ein.
Kräutertees sollten generell – auch von „nicht stillende“ Erwachsenen – nur in Maßen getrunken werden. Empfohlen werden 1 – 3 Tassen pro Tag. Daher würde ich nicht ausschließlich Tee trinken und auch die Sorten abwechseln. Vorsorglich können Sie sich auf die milchbildenden Tees beschränken, wenn Ihnen das lieber ist.
Das Würzen mit Kräutern in haushaltsüblichen Mengen ist für „nicht stillende“ Erwachsene kein Problem.
Wenn Sie in der Stillzeit aber auf Nummer sicher gehen möchten, können Sie die Kräuter mit abstillender Wirkung beim Kochen weglassen, das sind glücklicherweise nicht so viele.
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Pfefferminze, Minze, Kampfer und Eukalyptus würde ich weglassen, wegen des Menthols, das Atemstillstand beim Baby verursachen kann. Auch, wenn ich mich frage, ob die in Pfefferminztee, Pfefferminzbonbons, After Eight, Kaugummi oder frischer Minze enthaltene Menge wirklich problematisch sein kann. Auch bei lungenaerzte-im-netz.de ist nur von „Mentholhaltigen Erkältungsmitteln zum Einreiben oder Inhalieren“ die Rede. Zu den genannten Lebensmitteln konnte ich aber leider keine in meinen Augen seriösen Angaben finden.
Einige Babys reagieren auf ganz bestimmte Kräuter mit Blähungen oder einem wunden Po. Ob und für wie lange das der Fall ist und welche Kräuter das sind, ist bei jedem Baby individuell. Sie müssen es also einfach ausprobieren.
Sollten Sie nach einem Tee suchen, weil Sie krank sind, lassen Sie sich vom Arzt beraten, was Sie einnehmen und welche Erkältungs- oder Blasentees Sie trinken können.
Oder wie wäre es mit einer heißen Zitrone?
Wenn Sie jetzt denken: Zitrusfrüchte sind doch verboten! Nein, das sind sie nicht. Mehr Informationen dazu finden Sie in diesem Artikel.

Mit Hilfe welcher anderen Getränke die Milchbildung anregen?
Ich habe im vorhergehenden Absatz erläutert, dass es aus meiner Sicht nicht notwendig ist bestimmte Tees zu trinken.
Doch welche Getränke sind nun in der Stillzeit am besten geeignet? Aus meiner Sicht ist Wasser die beste Wahl.
Stilles Wasser ist genauso gut geeignet wie Mineralwasser (Sprudelwasser). Manche Babys reagieren auf Kohlensäure mit Blähungen, weil der Darm noch unreif ist. Die Kohlensäure selbst geht nicht in die Muttermilch über. Aber jedes Baby ist anders und viele Babys haben keinerlei Probleme mit Kohlensäure. Bei anderen ist es zunächst ein Problem, das aber nach einiger Zeit wieder verschwindet. Auch hier hilft leider nur ausprobieren.
Auch Saftschorlen sind natürlich möglich. Mehr Informationen zu Obst in der Stillzeit finden Sie in diesem Artikel.
Auf Bitter Lemon und Tonic Water, sollten Sie in der Stillzeit vorsorglich verzichten. Sie enthalten Chinin, dessen Wirkung auf Ihr Baby nicht geklärt ist. Das Chinin ist für den leicht bitteren Geschmack verantwortlich.
Ginger Ale enthält übrigens kein Chinin.
Von Energydrinks wie Red Bull ist in der Stillzeit abzuraten, da sie neben Koffein weitere Zusatzstoffe und viel Zucker oder Süßstoffe enthalten. Mehr Informationen zum Thema Koffein finden Sie in diesem Artikel.
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Durch viel Trinken mehr Milch produzieren?
Wie viel sollten Sie in der Stillzeit trinken? Viel hilft viel?
Die Faustregel lautet „Zu jeder Stillmahlzeit ein Glas Wasser trinken“. Aber am besten hören Sie einfach auf Ihr Durstgefühl.
Häufig wird behauptet, dass die Trinkmenge unmittelbaren Einfluss auf die Milchmenge hat. Das stimmt aber nicht. Auch wenn Sie deutlich mehr Trinken, wird sich Ihre Milchmenge nicht erhöhen. Das wird auch von der La Leche Liga (Seite 2) bestätigt.
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Was die Milchbildung wirklich anregt
Jetzt haben Sie jede Menge im Umlauf befindliche Tipps gelesen, die die Milchmenge leider nicht fördern.
Sie fragen sich bestimmt: Aber was fördert denn nun die Milchproduktion?
Bei der Milch ist es wie in der freien Marktwirtschaft: Die Nachfrage bestimmt die Milchmenge. Je häufiger und mehr Milch das Baby trinkt, umso mehr Milch wird gebildet. Die Milchmenge sinkt, wenn das Baby seltener und weniger Milch trinkt.
Wird die Brust nicht häufig genug oder „nicht vollständig genug“ entleert, wird weniger Milch nachgebildet. Die Brust kann allerdings nicht komplett entleert werden, da die Milch bereits während des Stillens nachgebildet wird.
Das bedeutet, dass im Normalfall immer ausreichend Milch vorhanden ist, wenn Sie Ihr Baby anlegen, wenn es trinken möchte und so lange trinken lassen bis es satt ist. Daher kommt auch der Begriff „Stillen nach Bedarf“.
Ist das Baby manchmal unruhig und trinkt öfter heißt das also logischerweise nicht, dass es zu wenig Milch bekommt. Das häufige Trinken sorgt dafür, dass die Milchbildung angeregt wird und nach einigen Tagen intensiverem Stillen hat sich die Menge wieder an den Bedarf des Babys angepasst.

Auch das Hormonsystem des Ihres Körpers beeinflusst die Milchmenge. Durch das Saugen des Babys wird das Hormon Prolaktin ausgeschüttet. Es löst den Milchspenderreflex aus und die Milch beginnt zu fließen. Prolaktin wird auch bei liebevoller Berührung ausgeschüttet. Daher wirkt häufiger Körperkontakt z. B. beim Kuscheln oder Tragen milchbildend.
Erstaunlich die Natur oder?
Diese Maßnahmen und Stilltipps helfen, die Milchmenge zu steigern
- Stress vermeiden, er hemmt den Milchspendereflex.
- Sich ggf. Hilfe suchen, um Stress zu reduzieren.
- Richtiges Anlegen, damit das Baby effektiv trinkt.
- Häufig anlegen auch nachts und in der Öffentlichkeit, ersatzhalber abpumpen bei längerer Trennung von Mutter und Kind.
- Lange trinken lassen ggf. zusätzlich nach dem Stillen mit einer elektrischen Milchpumpe abpumpen. Eventuell Powerpumpen, also mehrmals täglich für eine Stunde, in der immer einige Minuten abgepumpt und dann wieder einige Minuten Pause gemacht wird.
- Beide Seiten anbieten, ggf. Wechselstillen. Also während einer Stillmahlzeit die Brust wechseln, wenn das Baby unruhig ist oder langsamer saugt und schluckt. Zeigt das Baby an der zweiten Brust die gleichen Anzeichen, wieder zur ersten Seite zurück wechseln. Mindestens zweimal wechseln.
- Brustkompression (Video) während dem Stillen, wenn das Baby nur noch nuckelt. Sie stimuliert den Milchspendereflex und regt das Baby an weiter zu trinken.
- Eine andere Stillposition ausprobieren.
- Künstliche Sauger vermeiden (Stillhütchen, Flasche, Schnuller).
- Viel Körperkontakt führt zur Ausschüttung von Prolaktin.
- Wärmende Auflagen und Brustmassage.
- Brustwarzen gut pflegen, damit sie nicht wund werden.
Detaillierte Informationen finden Sie in diesem PDF der La Leche Liga.
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Fazit
Es ist leider ein bisschen wie beim Abnehmen…. alle wünschen sich ein Wundermittel, das die Pfunde purzeln lässt. Beim Stillen wünschen sich viele einen Wundertee, der die Milch in Strömen fließen lässt.
Die Wirkung von milchfördernden und milchhemmenden Lebensmitteln ist aber nicht nachgewiesen. Sie müssen selbst entscheiden, ob Sie an die Wirkung glauben und deshalb milchbildende Tees trinken und auf Kräuter verzichten möchten, durch die sich die Milchbildung reduzieren könnte.
Auch Ihre Trinkmenge hat keinen Einfluss auf die Milchmenge.
Die Milchproduktion wird gesteuert durch
- die Häufigkeit, mit der das Baby angelegt wird
- die Milchmenge, die das Baby trinkt
- das Hormonsystem
Reicht die Milchmenge tatsächlich nicht aus, obwohl Sie alle oben genannten Maßnahmen in Angriff genommen haben, kann das folgende Ursachen haben
- durch Schmerzen aufgrund wunder Brustwarzen, kommt die Milchbildung nicht in Gang
- organische oder gesundheitliche Gründe
- ineffektives Saugverhalten des Kindes
Sollten Sie nach wie vor unsicher sein, ob die Milch reicht, lassen Sie sich von einer Stillberaterin oder Ihrem Arzt beraten. In Einzelfällen können auch Medikamente verordnet werden, um die Milchbildung anzuregen. Nehmen Sie aber nicht auf eigene Faust freiverkäufliche Produkte.
Und Bitte:
Machen Sie sich nicht verrückt oder lassen Sie sich nicht verrückt machen! Das hemmt die Milchbildung auf jeden Fall!
Falls trotz allen Bemühungen trotzdem nicht klappen will, finden Sie in meinem Artikel Wie lange brauchen Babys (nachts) Milchmahlzeiten und ab wann keine mehr? Informationen dazu, wie Sie Ihr Baby an die Flasche gewöhnen können.
Sie hätten das alles gerne früher gewusst? Wenn Sie Teil meiner Newsletter-Community wären, hätten Sie es rechtzeitig erfahren. Als Newsletter-Abonnent:in erhalten Sie viele Informationen und zwar rechtzeitig – bevor die Themen für Sie aktuell werden – damit Sie immer gut vorbereitet sind und nicht so viel recherchieren müssen. Melden Sie sich an, ich freue mich auf Sie :-).
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Kommentare
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Hallo, ich bin Barbara Eder.
Als Ernährungsberaterin bin ich auf Schwangere und Kinder spezialisiert. Mein umfangreiches Expertenwissen und meine Erfahrung aus der ehrenamtlichen Unterstützung von Familien mit Neugeborenen im ersten Lebensjahr - seit 2014 - teile ich in meinen Blogartikeln, in meinem Newsletter und natürlich in meinen Produkten.
Mein Ziel ist es, möglichst vielen Kindern gleich von Anfang an einen guten Start mit einer gesunden Ernährung zu verschaffen, die einfach ist und schmeckt. Wichtig ist mir dabei, dass der Ernährungsalltag in den Familien unbeschwert und stressfrei bleibt und die besten Grundlagen für das Erwachsenenalter gelegt werden.